Vorstandsrochade

Audi soll am Montag vier neue Vorstände bekommen

25.08.2017
Seit Wochen wird über die bevorstehende Ablösung von vier Audi-Ressortchefs spekuliert. Jetzt will der Konzern tatsächlich Nägel mit Köpfen machen.
Audi: Die Marke mit den vier Ringen soll vier neue Vorstände bekommen.
Audi: Die Marke mit den vier Ringen soll vier neue Vorstände bekommen.
Foto: Sergey Kohl - shutterstock.com

Der AudiAudi-Aufsichtsrat will am kommenden Montag über die Neubesetzung von vier der sieben Vorstandsposten entscheiden. Bei einer außerordentlichen Sitzung in Ingolstadt sollen neue Chefs für die Ressorts Finanzen, Vertrieb, Produktion und Personal ernannt werden, hieß es am Donnerstag aus gut informierten Kreisen. Top-500-Firmenprofil für Audi AG

Der wegen des Dieselskandals unter Druck stehende Vorstandschef Rupert Stadler soll dagegen bleiben - er hat dem Vernehmen nach weiterhin die Rückendeckung der Familien Porsche und Piëch.

Den amtierenden Vorständen werden Fehlplanungen, nicht eingehaltene Zusagen und der weltweite Rückgang der Verkäufe vorgeworfen. Nach dem Beschluss, die beiden ersten Elektroautos von Audi in Brüssel und nicht in den deutschen Werken Ingolstadt und Neckarsulm zu bauen, hatte Betriebsratschef Peter Mosch dem Produktionsvorstand Hubert Waltl bereits auf einer Belegschaftsversammlung den Kopf gewaschen.

Vertriebschef Dietmar Voggenreiter wird der Streit mit den chinesischen Autohändlern und der Einbruch der Verkäufe dort angelastet. Auch der langjährige Finanzchef Axel Strotbek und Personalchef Thomas Sigi sollen gehen.

Probleme über Probleme

Als Nachfolger habe VW-Chef Matthias Müller als Vorsitzender des Audi-Aufsichtsrats vier Manager aus dem Konzern vorgeschlagen, hieß es aus Unternehmenskreisen: Seinen Wolfsburger VW-Generalsekretär Wendelin Göbel, den VW-Nutzfahrzeuge-Vertriebschef Bram Schot, den derzeit in China tätigen VW-Manager Alexander Seitz und den Leiter von Audi Ungarn, Peter Kössler, der lange das Stammwerk in Ingolstadt geleitet hatte.

Der Austausch der Vorstände ist seit Juli im Gespräch. Um eine Hängepartie zu vermeiden, die auf der Frankfurter Automesse IAA im September reichlich Gesprächsstoff bieten würde, muss der Aufsichtsrat schnell entscheiden.

Audi hat in letzter Zeit gegenüber Mercedes und BMW an Boden verloren. Die Kosten des Dieselskandals, der bei Audi seinen Anfang nahm, belastet das UnternehmenUnternehmen neben den notwendigen Investitionen für Digitalisierung und Elektro-Autos zusätzlich. Immerhin steigt der Absatz in China seit Juni wieder deutlich - für das Gesamtjahr erwartet die VW-Tochter erneut einen Umsatzzuwachs. (dpa/rs) Top-Firmen der Branche Automobil

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