Arne Schönbohm

BSI-Chef: "Bauchschmerzen" bei Geheimhalten von IT-Sicherheitslücken

18.06.2017
Das Geheimhalten von Schwachstellen in Computersoftware durch Geheimdienste hält der Präsident des Bundesamtes für die Sicherheit in der Informationstechnik, Arne Schönbohm, für höchst riskant.
BSI-Präsident Arne Schönbohm
BSI-Präsident Arne Schönbohm
Foto: BSI

"Ich halte es für sehr schwierig, wenn Lücken bewusst offen gehalten werden", sagte Schönbohm auf "hr-info" des Hessischen Rundfunks. Im Mai hatte der Verschlüsselungstrojaner "Wanna Cry" eine SchwachstelleSchwachstelle in Windows ausgenutzt und weltweit Computersysteme befallen. Dem US-Geheimdienst war die Sicherheitslücke bekannt, sie wurde jedoch nicht gemeldet. Ein solches Vorgehen sehe er mit "Bauchschmerzen", sagte BSI-Präsident Schönbohm. Alles zu Security auf CIO.de

Es gebe zwar auch das "berechtigte Interesse" von Polizei und Geheimdiensten an technischen Überwachungsmöglichkeiten. Das BSI habe aber die Aufgabe, solche Schwachstellen so schnell wie möglich an die Hersteller weiterzugeben, damit sie geschlossen werden. "Wir schützen ja auch die kritischen Infrastrukturen." Als Beispiel nannte Schönbohm ein Kernkraftwerk. "Wenn dort ein Windows XP-System im Einsatz ist, das vielleicht am Netz hängt, dann möchte ich, wenn da irgendeine Lücke drin ist, dass die sofort geschlossen wird." (dpa/rs)

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