Grüße aus den USA

Cyber-Schädlinge verschicken immer mehr Trojaner

Werner Kurzlechner lebt als freier Journalist in Berlin und beschäftigt sich mit Rechtsurteilen, die Einfluss auf die tägliche Arbeit von Finanzentscheidern nehmen. Als Wirtschaftshistoriker ist er auch für Fachmagazine und Tageszeitungen jenseits der IT-Welt tätig.
Die größte Gefahr für die Sicherheit beim Surfen geht mittlerweile von Trojanern aus. Vergangenes Jahr verbreiteten Cyber-Kriminelle viermal so viele Schadprogramme dieser Machart wie Viren und Würmer. Die meisten Trojaner und der meiste Spam kommen von US-Webseiten; Deutschland liegt in beiden Kategorien unter den Top Ten. Das geht aus dem jährlichen Sicherheitsreport des Service-Anbieters Sophos hervor.

Insgesamt identifizierten die Sicherheitsexperten vergangenes Jahr 41.536 neue Schadprogramme. Zum Großteil handelt es sich um Trojaner, mit denen Hacker Computer-Nutzer via E-Mail auf infizierte Seiten locken. Schrittweise setzen die Schädlinge das Sicherheitssystem außer Kraft, ehe die Attacke auf Daten erfolgt.

Zwar ist laut Report die Zahl der Web-Seiten, die schädliche Codes enthalten, 2006 gestiegen. Doch es gab auch erfreuliche Trends. Der Einsatz klassischer Spionage-Software ging zumindest relativ zurück. Deutlich gesunken ist außerdem das Risiko, infizierte Mails zu erhalten. Ende 2006 enthielt nur noch eine von 337 Mails gefährliche Codes, ein Jahr zuvor war jeder 44. elektronische Brief verpestet.

Die meisten Angriffe im Cyber-Space kommen aus den Vereinigten Staaten (34,2 Prozent), gefolgt von China (31 Prozent). In der gleichen Reihenfolge werden aus diesen beiden Staaten auch mit Abstand die meisten Spam-Mails verschickt: 22 Prozent aus den USA, fast 16 Prozent aus China.

In Deutschland werden 1,5 Prozent der infizierten Webseiten gehostet. Im internationalen Schadens-Ranking ergibt das Platz Acht. Darüber hinaus versenden die Hacker drei Prozent ihres Spams von deutschen Rechnern - ein neunter Platz vor Großbritannien und Russland.

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