Finanzielle Vorteile bei Einkauf und intakter Supply Chain

Dienstleistungen aus Billiglohnländern kaum gefragt

01.07.2005
Von Tanja Wolff
Unternehmen können mit Low-Cost-Country-Sourcing (LCCS) viel Geld sparen. Laut der Studie des Lösungsanbieters Ariba und der Forschungseinrichtung Supply Management Institute stellt der Zeitfaktor dabei immer noch das größte Problem dar. Um Risiken zu bewältigen muss LCCS sorgfältig geplant, durchgeführt und evaluiert werden.

Die Analyse zeigt, dass sich bis 2010 der Warentransfer, inklusive Dienstleistungen aus den Niedriglohnländern um rund 60 Prozent erhöhen wird. LCCS ist also kein vorübergehender Trend. Durch die Globalisierung splittet sich die Wertkette der Unternehmen weiter auf und wird sich geografisch noch stärker verteilen. So können situative Vorteile weltweit genutzt werden.

Der Untersuchung zufolge beschafft sich allerdings ein Großteil der Unternehmen ihre Waren und Dienstleistungen im Heimatland. 48 Prozent zählen es zu den drei wichtigsten Sourcing-Ländern. In Deutschland nehmen inländische Lieferanten mit 53 Prozent bei Direct und 69 Prozent bei Indirect Spend eine sehr dominante Position ein. Es wird erwartet, dass sich diese Situation in den kommenden fünf Jahren kaum verändert.

Interessanterweise beschafft sich Deutschland im Gegensatz zu anderen europäischen Ländern viele Waren und Dienstleistungen aus der Türkei. Das lässt die Vermutung zu, dass neben industriellen Strukturen der hohe Anteil der in Deutschland lebenden Türkischstämmigen eine wichtige Rolle spielt. Kenntnisse der Sprache und der Kultur scheinen die Sourcing-Transaktionen zu erleichtern.

Laut der Studie ist für europäische Unternehmen China das wichtigste Land für Low-Cost-Country-Sourcing. Diese Position wird sich bis 2010 noch verstärken. Die Zahl der Befragten, die China zu den drei wichtigsten Sourcing-Ländern zählen, wird den Erwartungen nach von 30 auf 45 Prozent ansteigen.

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