Neue Einsatzmöglichkeiten treiben Umsätze

Es funkt im RFID-Markt

Dr. Andreas Schaffry ist freiberuflicher IT-Fachjournalist und von 2006 bis 2015 für die CIO.de-Redaktion tätig. Die inhaltlichen Schwerpunkte seiner Berichterstattung liegen in den Bereichen ERP, Business Intelligence, CRM und SCM mit Schwerpunkt auf SAP und in der Darstellung aktueller IT-Trends wie SaaS, Cloud Computing oder Enterprise Mobility. Er schreibt insbesondere über die vielfältigen Wechselwirkungen zwischen IT und Business und die damit verbundenen Transformationsprozesse in Unternehmen.
Der Absatz an Hochfrequenz-RFID-Funketiketten steigt. Umsatztreiber sind nach Ansicht des Marktforschungsinstituts Abi Research hierbei eine deutliche Zunahme von privatwirtschaftlichen und staatlichen Initiativen beim Einsatz der Funketiketten. Dazu gehören unter anderem Projekte wie drahtlose Geld- und Kreditkarten sowie digitale Reisepässe.

Den Analysten zufolge wurden im Jahr 2005 mehr als 565 Millionen Hochfrequenz-RFID-Tags verkauft. Zudem stiegen die Umsätze im ersten Quartal 2006 gegenüber dem Vergleichsjahr des Vorjahres um satte 104 Prozent. Die Marktforscher beziehen sich in ihrer Analyse auf Smart Labels, die nach ISO 14443 zertifiziert sind. Diese weisen Arbeitsreichweiten von bis zu 15 cm auf und haben hohe Übertragungsraten von bis zu maximal 424 Kilobit pro Sekunde.

Vielseitig einsetzbar

Der Markt für Funketiketten wächst deshalb so rasant, weil sowohl die Privatwirtschaft als auch die Öffentliche Hand inzwischen die breiten Einsatzmöglichkeiten der RFID-Technologie erkannt haben. Waren die Funketiketten ursprünglich für die Rückverfolgung von Gütern und Behältern gedacht, so findet die Technologie jetzt vermehrt Einsatz in anderen Bereichen.

Zum Beispiel wird RFID bei Bank- und Kreditinstituten als Nachfolger von Magnetstreifen beziehungsweise Kontakt-Chips gehandelt. Laut Sara Shah, Analystin bei Abi Research, sind vor allem nordamerikanische Kreditkartenunternehmen geradezu euphorisch, was die Einsatzmöglichkeiten kontaktloser Kreditkarten angeht. Sie bieten diese inzwischen vermehrt ihren Kunden an.

Zudem führen große Städte wie New York oder London berührungslose, wiederaufladbare Fahrkarten ein und in Bibliotheken wird RFID zur Medienverbuchung und Sicherung verwendet. Auch bei der Müllentsorgung hat sich RFID bewährt, denn jede Tonne kann einem konkreten Haushalt zugeordnet werden. Bürger erhalten eine Abrechnung, die auf dem tatsächlich geleerten Gewicht und nicht, wie sonst üblich, über auf einer Volumenpauschale, basiert.

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