"Kanzler-Phone bleibt sicher"

Secusmart-Chef: "Es war Merkels Parteihandy“

Johannes Klostermeier ist freier Journalist aus Berlin. Zu seinen Spezialgebieten zählen unter anderem die Bereiche Public IT, Telekommunikation und Social Media.

"Durch Snowden gibt es einen Bewusstseinswandel"

Das Zweite ist natürlich, dass durch die Snowden-Veröffentlichungen ein Bewusstseinswandel stattgefunden hat. Wir müssen den Kunden heute nicht mehr erklären, es gibt irgendjemanden, der Euch abhört. Die Kunden kommen zu uns und sagen, wir haben gelesen, wir werden abgehört; was kann man dagegen tun? Darauf beruht unsere Hoffnung, bis 2014 mehr Geräte verkaufen zu können.

Wir erfüllen höchste technische Standards. Selbst mit Spezial-Rechnern bräuchte man nach heutigem Stand der Technik theoretisch 149 Billionen Jahre, um den Verschlüsselungs-Code zu knacken. Das ist etwa 10.000 Mal länger als das Universum alt ist.

CIO.de: Die Deutsche Telekom macht etwas Ähnliches mit Android-Handys. Sind die genausoweit wie Sie?

Quelle: Unsere Geräte, die Secusuite, sind vom BSI vorläufig zugelassen für den Schutz von mobilen Daten und der mobilen Sprache. Die Lösung der Deutschen Telekom, Simko 3, ist vorläufig zugelassen für mobile Daten. Die Sprachanwendung ist noch nicht zugelassen. Wir können nur über unsere Verkaufszahlen sprechen. Ich habe von den anderen noch nichts gehört.

CIO.de. Ihre Geräte sind auch vorläufig zugelassen, wann wird die endgültige Zulassung folgen?

Quelle: Wir rechnen damit, dass das im nächsten Jahr passieren wird. Es ist ein hoheitlicher Akt. Sicher ist es aber heute schon.

CIO.de: Ihre Geräte können ja nicht nur Behörden, sondern auch Privatleute und Unternehmen kaufen, wie ist da die Nachfrage?

Das persönliche und das geschäftliche werden voneinander streng getrennt.
Das persönliche und das geschäftliche werden voneinander streng getrennt.
Foto: Secusmart

Quelle: In der Industrie ist es so, dass die Firmen, mit denen wir schon bisher zusammengearbeitet haben, wissen, dass die Sprache geschützt werden muss. Die wollen jetzt oft nicht nur zehn Geräte haben, sondern größere Installationen. Es kommen auch Erstanfragen von neuen Firmen, mit denen wir bisher keinen Kontakt hatten. Bis sich das aber in Vertriebserfolge umsetzt, dauert es Monate, das geht nicht so schnell.

CIO.de: Wie teuer ist Ihre Lösung, und wie groß ist der Implementierungsaufwand?

Quelle: Der Listenpreis unseres Geräts liegt bei 2500 Euro. Sie können einfach zwei Geräte kaufen und sofort mobil sicher damit telefonieren. Wenn Sie als Firma ihre gesamte mobile IT sicher machen wollen, und ihre bestehende TK-Anlage an das System anschließen möchten, brauchen Sie viel mehr als zwei Mobiltelefone. Dann brauchen Sie Infrastrukturkomponenten, die aber alle in unserer Lösung vorhanden sind. Das sind dann Projekte.

CIO.de: Dauert das lange?

Quelle: In der Theorie ist es schnell aufgebaut, schwieriger ist es in die IT und TK der Firmen zu gehen. Das sind ja sicherheitskritische Umgebungen. Da darf nicht jeder so einfach rein. Der eigentliche Aufbau dauert meistens länger, aber das geschieht im Prozess mit den Firmen.

CIO.de: Sprechen die Firmen darüber?

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