Laufen statt rauchen

So leben Manager in Deutschland

Andrea König schreibt seit 2008 für CIO.de. Die Schwerpunkte ihrer Arbeit für die CIO-Redaktion sind Themen rund um Karriere, soziale Netzwerke, die Zukunft der Arbeit und Buchtipps für Manager. Die Arbeit als freie Autorin für verschiedene Redaktionen ist mittlerweile kein Vollzeitjob mehr - hauptberuflich arbeitet sie als PR-Beraterin bei einer Hamburger Kommunikationsagentur.
Führungskräfte in Deutschland ernähren sich gesund und treiben regelmäßig Sport. Zufrieden mit ihrer Work-Life-Balance sind die meisten dennoch nicht.
Sport hat für Manager eine hohe Priorität.
Sport hat für Manager eine hohe Priorität.
Foto: www.netdoktor.de

Die Mehrheit der deutschen Führungskräfte lebt gesundheitsbewusst, so das Fazit einer Umfrage der Personalberatung Heidrick & Struggles. Das Bewusstsein hat auch mit dem Job zu tun: Denn vielen gehe es darum, ihre Leistungsfähigkeit im Beruf zu erhalten, zeigt die Auswertung der Antworten von 1.225 Managern.

Ihre Disziplin aus dem Berufsleben scheinen viele Führungskräfte auch auf die Ernährung zu übertragen. 72 Prozent ernähren sich bewusst gesund, während lediglich 28 Prozent auf gesunde Ernährung keinen Wert legen. Zu diesem gesunden und disziplinierten Lebensstil gehören auch der Verzicht auf Zigaretten, regelmäßige medizinische Check-ups und ausreichende Nachtruhe.

Nur zehn Prozent der Befragten rauchen, 68 Prozent gehen regelmäßig zum Check-up und die Mehrheit der Manager scheint ausreichend zu schlafen. Nur beim Alkohol üben die Führungskräfte weniger Verzicht: 60 Prozent der Umfrageteilnehmer trinken während der Woche Alkohol. Doch ausgelassene Feiern scheinen die Ausnahme zu bleiben. Die überwiegende Mehrheit (83 Prozent) passt bei beruflichen Abendveranstaltungen den richtigen Moment ab, um nicht zu spät zu gehen.

Neun von zehn Managern treiben Sport

Ein besonders beliebtes Mittel für den persönlichen Ausgleich ist Sport. Gerade einmal neun Prozent der Manager sind Sportmuffel, die übrigen treiben Sport. Knapp die Hälfte der Sportler bleibt ein- bis zweimal die Woche aktiv, sofern es der Beruf zulässt. Weitere 32 Prozent treiben regelmäßig und intensiv Sport und planen dafür auch Zeit ein, die übrigen 21 Prozent treiben gelegentlich Sport.

Jeder zehnte Sportler nimmt auch an Wettbewerben teil, für die Masse dient der Sport als reiner Ausgleich. Ganz oben in der Beliebtheitsskala stehen Betätigungen, die geringen zeitlichen und organisatorischen Aufwand erfordern: Joggen, Fitness-Training im Studio und Radfahren.

Familie als Ausgleich zum Berufsleben

Dass Sport und eine gesunde Lebensweise bei Managern eine so hohe Priorität einnehmen, bedeutet jedoch nicht, dass die Befragten keine Arbeit mit nach Hause nehmen. Im Gegenteil. 77 Prozent der Führungskräfte schalten ihr Diensthandy am Feierabend nicht ab. An dieser Stelle scheint Job vor Ausgleich zu gehen. Als Ausgleich für den Beruf sorgt bei der großen Mehrzahl der Führungskräfte die Familie mit fester Partnerschaft (93 Prozent) und Kindern (74 Prozent). 70 Prozent der Führungskräfte leben mit Partnern zusammen, die selbst berufstätig sind.

Insgesamt sind Führungskräfte in Deutschland mit ihrer persönlichen Work-Life-Balane allerdings nicht zufrieden. Ein Drittel der Befragten gibt der eigenen Work-Life-Balance die Schulnote vier, jeder Vierte eine drei. Weitere 22 Prozent bewerten die persönliche Work-Life-Balance mit einer zwei, 18 Prozent mit einer fünf. Die Noten eins und sechs kommen kaum vor. Damit bewerten 77 Prozent der Umfrageteilnehmer ihre Work-Life-Balance mit einer drei bis sechs.

Die Personalberatung Heidrick & Struggles hat für die Umfrage "Lebensstil deutscher Führungskräfte" 1.225 Manager befragt. 14 Prozent der Antworten kommen von weiblichen Führungskräften.

Autorin: Andrea König

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