Aldi, Daimler, EnBW, Opel, Rewe, SAP, Thyssenkrupp, VW

Unternehmen setzen auf Corona-Tests für Belegschaft

27.03.2021
Corona-Tests gelten neben Hygieneregeln und Impfen als ein wichtiger Baustein, um die Pandemie zu bekämpfen. Immer mehr Unternehmen bieten ihren Mitarbeitern Schnelltests an.
Immer mehr deutsche Firmen testen ihre Mitarbeiiter auf den Coronavirus.
Immer mehr deutsche Firmen testen ihre Mitarbeiiter auf den Coronavirus.
Foto: giuseppelombardo - shutterstock.com

Immer mehr Unternehmen in Deutschland wollen ihren Belegschaften Schnelltests zur Erkennung des Coronavirus anbieten. Der Autobauer VolkswagenVolkswagen etwa stellt allen Beschäftigten an seinen deutschen Standorten nach Ostern zweimal in der Woche einen Test zur Verfügung. Damit werde die Teststrategie um einen Baustein erweitert, teilte VW mit. Auch Unternehmen wie OpelOpel oder ThyssenkruppThyssenkrupp kündigten an, die Testangebote auszudehnen. Top-500-Firmenprofil für Opel Top-500-Firmenprofil für ThyssenKrupp Top-500-Firmenprofil für Volkswagen

Kanzlerin Angela Merkel (CDU) pochte erneut darauf, dass die Wirtschaft verstärkt testen soll und verwies auf eine Selbstverpflichtung, die Anfang April 2021 endet. "Wenn nicht der überwiegende Teil der deutschen Wirtschaft (..) das muss in die Richtung 90 Prozent sein, Tests seinen Mitarbeitern anbietet, dann werden wir mit regulatorischen Maßnahmen in der Arbeitsschutzverordnung dazu vorgehen." Merkel kündigte eine Entscheidung für Mitte April an.

Dritte Welle nimmt Fahrt auf

Die vermehrte Nutzung von Schnelltests gilt neben den Hygieneregeln und dem Impfen als ein Baustein im Kampf gegen die dritte Pandemiewelle, die sich bedrohlich aufbaut. Allein am Donnerstag, den 25. März 2021, meldete das Robert Koch-Institut 22.657 Neuinfektionen. Auf der Deutschlandkarte färben sich immer mehr Städte und Kreise tiefrot, weil dort die Fallzahlen gestiegen sind. Die Hoffnungen auf Öffnungen werden damit vielerorts enttäuscht. "Je mehr wir testen, umso weniger müssen wir einschränken", sagte Merkel.

Der Aufruf der Wirtschaft zu einer Ausweitung der Corona-Tests in Firmen trifft nach Einschätzung der Spitzenverbände auf große Resonanz. Dem Appell seien in den ersten Tagen Unternehmen von mehr als der Hälfte aller Beschäftigen gefolgt, sagte der Hauptgeschäftsführer des Arbeitgeberverbandes BDA, Steffen Kampeter. Täglich kämen weitere hinzu. "Dabei stoßen sie auch auf Herausforderungen wie die Integration von Tests in die betrieblichen Abläufe oder auf Hindernisse, beispielsweise bei der Beschaffung von Selbsttests aufgrund schleppender Zulassungen."

Der Zentralverband des Deutschen Handwerks berichtete, nach ersten Rückmeldungen lasse sich als Tendenz erkennen, dass rund die Hälfte der Handwerksbetriebe ihren Beschäftigten Tests anbiete oder dies bald plane, sagte eine Sprecherin. "Bei den anderen scheitert es häufig nicht am Willen, sondern an fehlenden Test-Kits." Eine Testpflicht lehnen die Verbände ab.

Auch große Konzerne setzen bereits auf Tests für ihre Mitarbeiter. Die Verfügbarkeit ist allerdings eine Einschränkung.

Beschäftigte bei Aldi erhalten wöchentlich einen Selbsttest

Die Supermarktketten Aldi NordAldi Nord und Aldi SüdAldi Süd stellen nach eigenen Angaben seit vergangener Woche allen Beschäftigten in Präsenzarbeit wöchentlich einen Selbsttest zur Verfügung. Bei ReweRewe ist die Verteilung der Selbsttests ebenfalls angelaufen, wie ein Sprecher sagte. Angeboten wird demnach zunächst ein Test in der Woche. Dies sei aber eine Frage der Verfügbarkeit. Top-500-Firmenprofil für Aldi Nord Top-500-Firmenprofil für Aldi Süd Top-500-Firmenprofil für Rewe

Der Stahl- und Industriekonzern Thyssenkrupp stellt nach eigenen Angaben seit Anfang April 2021 allen rund 56.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in Deutschland zunächst ein Set mit fünf Schnelltests zur Verfügung. Opel hat nach eigenem Bekunden Zehntausende Selbsttests bestellt und will alle Beschäftigten mindestens einmal in der Woche testen, sofern sie nicht zu Hause arbeiten. Bei DaimlerDaimler bekommen Mitarbeiter, die vor Ort arbeiten, laut Konzern einmal pro Woche einen Selbsttest, um sich zu Hause zu testen. Top-500-Firmenprofil für Daimler

Homeoffice bleibt beliebter und sicherer Arbeitsplatz

Die CommerzbankCommerzbank stellt Mitarbeitern auf Bestellung Tests zur Verfügung, wie ein Sprecher sagte. Der Heimarbeitsanteil liegt demnach in Deutschland einschließlich der Filialen bei deutlich über 50 Prozent. Die Konkurrentin Deutsche BankDeutsche Bank will Mitarbeiter, die vor Ort sein müssen, flächendeckend mit Tests ausstatten, sobald sie ausreichend vorhanden sind. Grundsätzlich gelte, wer im HomeofficeHomeoffice arbeiten könne, solle dies tun, sagte eine Sprecherin. Ohne Filialen betrage der Anteil etwa 80 Prozent. Top-500-Firmenprofil für Commerzbank Top-500-Firmenprofil für Deutsche Bank Alles zu Home Office auf CIO.de

Der Karlsruher Energieversorger EnBWEnBW bietet laut Konzernchef Frank Mastiaux schon seit geraumer Zeit Tests für "betriebskritisches Personal" an, das beispielsweise für wichtige Infrastruktur verantwortlich ist. Ab dem 6. April 2021 sollen alle Mitarbeiter die Möglichkeit zu freiwilligen Tests bekommen. Top-500-Firmenprofil für EnBW

Beim Softwarehersteller SAPSAP werden am Stammsitz in Walldorf nach Angaben eines Sprechers schon seit Monaten denjenigen Mitarbeitern Schnelltests angeboten, die etwa bei Präsenz-Meetings auf Kollegen treffen. (dpa/rw) Alles zu SAP auf CIO.de

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