Forrester und Saugatuck zur Cloud-Ökonomie

Versteckte Kosten in der Wolke

Werner Kurzlechner lebt als freier Journalist in Berlin und beschäftigt sich mit Rechtsurteilen, die Einfluss auf die tägliche Arbeit von Finanzentscheidern nehmen. Als Wirtschaftshistoriker ist er auch für Fachmagazine und Tageszeitungen jenseits der IT-Welt tätig.

Versteckte SaaS-Kosten gibt es laut Forrester auch bei der Integration. Das Andocken von SaaS-Services an interne Applikationen und Datenbanken sowie andere zugekaufte Dienste sei unvermeidlich. Unumgänglich sind damit aber Arbeiten an Architektur, Management und Wartung verbunden. Best Practice sei es, eine klare Integrationsarchitektur mit möglichst geringen Mitteln zu entwerfen.

Drittens ist nach Beobachtung Statens besonders darauf zu achten, dass der SaaS-Einsatz nicht ausufert. Möglicherweise habe man ein echtes Schnäppchen gemacht, als man ursprünglich eine App für 15 Mitarbeiter anschaffte. Wenn aber plötzlich 1.500 Mitarbeiter auf die Lösung zugreifen, fährt man mit 99 US-Dollar an Kosten pro Nutzer vielleicht nicht mehr günstiger als mit einer In-House-Lösung. Darum gilt: Zurückhaltung bei der Freigabe von Zugängen.

Auf Workload achten

Cloud-Plattformen wiederum haben den unschlagbaren Vorzug, mit einem Pay-per-Use-Modell äußerst geringe Einstiegskosten und elastische Skalierung zu bieten. In ihrer Begeisterung darüber verlieren manche Firmen offenbar aus den Augen, dass Apps manchmal auch nicht mehr eingesetzt werden oder der Workload sinkt. „Hier lässt sich enorm Geld sparen, indem man nicht mehr benötigte Ressourcen einfach abschaltet", so Staten.
Überdies hat der Storage-Bedarf einen Hang zum Wachsen – von selber schrumpft er jedenfalls nicht. Nach Einschätzung von Forrester Research lässt sich hier gegensteuern, indem man nicht permanent benötigte Daten auf günstigere Service-Angebote verlagert, Caching möglichst weit ausbaut und überflüssige Files und ihre Kopien auch wirklich löscht.

Ferner gilt es Grundlegendes über Cloud Economics zu beachten. Apps sind dann für Pay-per-Use-Plattformen geeignet, wenn sie elastisch skalierbar sind und/oder eine schwankende Nutzung aufweisen. Der Ressourcenverbrauch sollte also mit der Einsatzhäufigkeit korrelieren. Zudem sind Apps für diese Art der Cloud geeignet, wenn sie nicht andauernd genutzt werden – wenn es also saisonale oder zyklische Spitzen gibt oder nur gelegentlich höchste Performance benötigt wird. Demgegenüber ist laut Staten eine App dann besser intern aufgehoben, wenn sie fortlaufend auf gleichem Niveau Ressourcen benötigt.

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