Innovation

3 Schritte zu einer innovativeren Unternehmenskultur

Bastian Seebacher ist freier Mitarbeiter der Redaktionen CIO und COMPUTERWOCHE.
Schon kleine Veränderungen können helfen, eine Kultur im Unternehmen zu etablieren, die Innovationen fördert und die Wettbewerbsfähigkeit verbessert.
Die meisten Führungskräfte halten Innovationen für einen wichtigen Aspekt ihrer Wachstumsstrategie. Doch nur wenige sind mit der Innovationsleistung ihres Unternehmens zufrieden.
Die meisten Führungskräfte halten Innovationen für einen wichtigen Aspekt ihrer Wachstumsstrategie. Doch nur wenige sind mit der Innovationsleistung ihres Unternehmens zufrieden.
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Nur wenige Faktoren sind für Unternehmen so erfolgskritisch wie eine Kultur der InnovationInnovation. Laut der Global Innovation Survey von McKinsey stimmen zwar mehr als 80 Prozent der Führungskräfte zu, dass Innovation ein wichtiger Aspekt ihrer Wachstumsstrategie sei. Doch nur sechs Prozent sind mit der Innovationsleistung zufrieden. Wie lässt sich diese Lücke schließen? Alles zu Innovation auf CIO.de

Die Pandemie hat viele Unternehmen an einen technologischen Wendepunkt gebracht und zwingt sie dazu, ihre Pläne für die digitale Transformation zu beschleunigen. Während dieser digitale Quantensprung durchaus ein Vorteil ist, besteht zugleich die Gefahr, dass zu viel Wert auf die Aufrechterhaltung des Geschäftsbetriebs gelegt wird. Dadurch können andere zentrale Leistungsmerkmale wie Innovation in den Hintergrund gedrängt werden. Dabei ist Innovation vielleicht der beste Gradmesser für künftigen Erfolg. Doch etliche Unternehmen tun sich damit noch immer schwer. Innovationen sind oft nicht greifbar und schwer zu messen.

Eine Innovationskultur in der post-pandemischen Welt zu schaffen, ist vielleicht eine der größten Herausforderungen für Unternehmen. Dazu bedarf es einer sorgfältigen und bewussten Förderung, neuer Denkweisen und echter Anreize. Welche praktischen Möglichkeiten gibt es also, um eine Kultur der Innovation zu etablieren und zu fördern?

1. Überarbeiten von Key Performance Indicators (KPI)

Ob verstreute, dezentrale Belegschaften wirklich zur neuen Normalität werden, lässt sich noch nicht abschließend sagen. Doch es zeichnet sich ab, dass veraltete Metriken wenig hilfreich sind, wenn es darum geht, agileagile und hybride Teams zu bewerten. Eine vom Unternehmensverband Bay Area Council gestartete Umfrage unter 200 Firmen im Silicon Valley ergab, dass vor der Pandemie 70 Prozent der Organisationen von ihren Mitarbeitern eine ganztägige Anwesenheit im Büro verlangten. Alles zu Agile auf CIO.de

Als sich die Situation änderte, herrschte Konsens, dass zwei oder drei Tage ausreichen. AppleApple und GoogleGoogle zum Beispiel bestanden darauf, dass sie eine Belegschaft vor Ort benötigten, um nicht nur "Culture and Innovation", sondern auch die Work-Life-Balance ihrer Mitarbeiter zu erhalten. Die größere Anzahl geleisteter Online-Arbeitsstunden sollte aber ebenfalls eine Rolle spielen. Laut den Umfragedaten arbeiteten die Angestellten im Home-Office täglich nämlich mindestens zwei bis drei Stunden länger. Alles zu Apple auf CIO.de Alles zu Google auf CIO.de

Für viele Experten ist klar: Nach der Pandemie brauchen Führungskräfte eine andere Herangehensweise und die Mitarbeiter detailliertere Rückmeldungen, um ihre Leistungen besser einschätzen zu können. Eine Anpassung der KPIs, um dem fließenden Übergang zwischen Privat- und Arbeitsleben gerecht zu werden, wird für die Bewertung von Innovationen immer wichtiger.

2. Mentalitätswandel anstreben

Für viele Unternehmen sind Innovationen der Weg aus der COVID-19-Krise. Doch dazu braucht es unter anderem schnelle Entscheidungen. Trägheit führt zu festgefahrenen Denkweisen. Führungskräfte müssen bereit sein, die Kontrolle über ihre Mitarbeiter zu lockern und neue Ideen zuzulassen. Statt etwa die pandemiebedingt flexibleren Arbeitsweisen nur als schnelle und vorübergehende Lösung zu betrachten, sollten sie ihre Strukturen dauerhaft darauf ausrichten.

Die Unterbrechung der Lieferketten ist ein typisches Beispiel dafür. Als COVID-19 sich zu einem globalen Problem entwickelte, wurden Einzelhändler und Hersteller überrumpelt und waren gezwungen, ihre Vertriebs- und Logistikanforderungen zu ändern. Dies war, wie das Fachmedium Supply Chain Management Review beobachtete, der Auslöser für eine Welle von Innovationen, die "die Mitarbeiter zwangen, sich schnell anzupassen und auf learning by doing umzustellen".

3. Anreize für Innovationen schaffen

Laut McKinsey überstehen "mutige Innovatoren" Krisen in der Regel deutlich besser als ihre Konkurrenten. Doch dazu müssen alle Beschäftigten mitziehen. In der Praxis haben sich zwei Schritte bewährt.

Erstens brauchen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Raum und Zeit, um kreativ zu werden. Die berühmte "20-Prozent-Regel", die Unternehmen wie 3M3M und Google eingeführt haben, ermutigt Mitarbeitende zum Beispiel dazu, 20 Prozent ihrer Zeit mit Innovationen zu verbringen. Zweitens sollten Innovationen durch Anreize und Belohnungen gefördert werden. Feiert man etwa Innovationsbemühungen der Mitarbeiter öffentlich, setzt man einen starken Anreiz für künftige Veränderungen. Das gilt übrigens auch, wenn die neuen Ideen später nicht im Unternehmen umgesetzt werden. Top-500-Firmenprofil für 3M

Mit Material von IDG News Service

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