Von Tchibo, Starbucks und Swarovski

8 Ratschläge für Innovationen

18.01.2010
Von Johann  Füller

6. Überwachen Sie kontinuierlich die Erfolge
Beim Enlightened-Wettbewerb gab es vor dem Start definierte Ziele für die Zahl der Designs und der aktiven Teilnehmer, die die Macher erreichen wollten. Diese Vorgaben wurden deutlich übertroffen. Innerhalb von acht Wochen verzeichnete die Wettbewerbsseite 7,5 Millionen Aufrufe, 1650 Teilnehmer, mehr als 2000 Uhrendesigns sowie 6000 Bewertungen und 1750 qualitative Kommentare.

Doch es ging nicht nur um die nackten Zahlen. Der Wettbewerb erlaubte es auch, Vorlieben und Bedürfnisse der Kunden besser zu verstehen und daraus Ideen für neue Produktkonzepte abzuleiten. Dazu analysierten die Verantwortlichen die Kommentare der Nutzer nicht nur qualitativ, sondern verfolgten auch das Verhalten und die Vorlieben bei der Nutzung des Konfigurators. Dabei zeigte sich, welche Schmucksteine und Designs (sportlich, klassisch, avantgardistisch) die Teilnehmer bevorzugten.

Wie der Wettbewerb zum Selbstläufer wird

7. Passen Sie Nutzungsrechte und Teilnahmebedingungen an
Sind die Nutzungsrechte für die Vorschläge und Designs einseitig zugunsten des Unternehmens formuliert, kann dies Teilnehmer abschrecken. Setzt das Management im Streitfall dann die eigenen Ansprüche gegenüber einem Nutzer durch, kann dies schnell zahlreiche negative Kommentare in Blogs, Foren und auf der Wettbewerbsseite auslösen.

Bei Tchibo und Enlightened bleibt das geistige Eigentum für einen Vorschlag daher bei den Teilnehmern. Sollte das Unternehmen ihn umsetzen, kommt es zu einer gesonderten Vereinbarung. Allerdings haben sich beide Firmen das Recht einräumen lassen, die Ideen und Designs zu veröffentlichen, um sie in Broschüren oder im Internet präsentieren zu können. Gerade für professionelle Designer sind solche ausgewogenen Regeln wichtig.

8. Seien Sie flexibel
Rechnen Sie damit, den Wettbewerb und die Gestaltung auch während der Aktion an die Teilnehmer anzupassen. Die Macher von MyStarbucksIdea.com mussten feststellen, dass einige Zeit nach dem Start der Seite das Interesse der Nutzer nachließ. Um die Diskussionen wiederzubeleben, machten die Verantwortlichen leichter erkennbar, wie das Unternehmen auf die Vorschläge der Teilnehmer reagiert. Zudem gab es neue Aktionen wie die "Frage des Tages" oder einen RSS-Feed (Really Simple Syndication, eine Art Nachrichtenticker - Anm. d. Red.).

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