Führungskräfte und IT sprechen verschiedene Sprachen

Arktische Kommunikations-Kälte im Vorstand

Werner Kurzlechner lebt als freier Journalist in Berlin und beschäftigt sich mit Rechtsurteilen, die Einfluss auf die tägliche Arbeit von Finanzentscheidern nehmen. Als Wirtschaftshistoriker ist er auch für Fachmagazine und Tageszeitungen jenseits der IT-Welt tätig.
Ohne Dolmetscher-Fähigkeiten sind CIOs aufgeschmissen: Sie müssen die beiden Sprachen "Technologie" und "Business" fließend beherrschen, um zwischen ihrer Abteilung und dem Vorstand zu vermitteln. Die Manager erkennen laut einer Deloitte-Umfrage zwar immer mehr den strategischen Wert der IT. Die Kommunikation zwischen Führungskräften und Unternehmens-IT bleibt dennoch oft ein Torso.
Nur jeder zehnte Vorstand diskutiert IT in jeder Sitzung.
Nur jeder zehnte Vorstand diskutiert IT in jeder Sitzung.

Die Analysten sehen einen eindeutigen Zusammenhang zwischen dem Austausch des Vorstands mit der IT einerseits und dem Geschäftserfolg andererseits. So liegt unter den leistungsstarken Unternehmen der Anteil an Firmen, die ihre IT genau bewerten und kontrollieren, bei 61 Prozent - fünf Prozent höher als der Durchschnitt.

Um sechs Prozent über dem Schnitt ist bei den "high-performern" der Anteil der Führungskräfte, die für höhere IT-Ausgaben eine überzeugende Begründung verlangen.

So "heiß" das Thema IT also laut Deloitte ist, so eisig beschreiben die Analysten einen anderen Befund: "arktische Kälte, die einen Iglu am Äquator erhalten könnte". Frostiges Schweigen verbreiten Führungskräfte, wenn sie nach ihrem IT-Wissen befragt werden. Nur 14 Prozent geben an, "komplett und aktiv" ins Thema involviert zu sein.

Zugegeben: Die Manager haben längst begriffen, dass in den IT-Abteilungen keine Technik-Freaks sitzen, die man am besten unbehelligt vor sich hin wursteln lässt. Zwei Drittel stimmen der Aussage zu, dass der Vorstand IT-Fragen diskutieren sollte. Tatsächlich immer auf der Agenda stehen sie aber nur bei elf Prozent der Befragten.

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