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Problem Datenschutz

Asklepios führt E-Patientenakte ein

07.02.2012
Von Hartmut  Wiehr
OP-Saal in einer der Asklepios-Kliniken.
OP-Saal in einer der Asklepios-Kliniken.
Foto: Asklepios

Für die Klinik bestehe der Vorteil darin, dass sie damit wesentliche wirtschaftliche, medizinische und technische Ziele erreichen könne: Dazu zählen Erlössicherung, Patientensicherheit und transparente Prozesse. Für die Patienten ergibt sich der Vorteil, dass Ärzte und Pflegepersonal unmittelbaren Zugang zu ihren Gesundheitsdaten bekommen. Umständliche Telefonate oder hastiges Studium von verstreuten Papierunterlagen können unterbleiben oder reduziert werden.

Extrem hoher Dokumentationsaufwand in der Intensivmedizin

Wie die Klinik mitteilt, müsse man als Institution für neurologische Frührehabilitation einen "extrem hohen Dokumentationsaufwand" bewältigen. Das Volumen ergebe sich aufgrund der vielen Behandlungs- und Pflegeleistungen, die in der Intensivmedizin zu erbringen seien: "Dabei gilt es, die Leistungen der insgesamt 495 Mitarbeiter, darunter 20 Ärzte, 227 examinierte Kranken- und Gesundheitspfleger sowie 64 Therapeuten minutengenau darzustellen." Dies mit manuellen Mitteln zu erledigen, wäre mittelfristig nicht mehr tragbar gewesen, heißt es.

Die minutengenaue Erfassung der erbrachten Leistungen sei ein wichtiges Kriterium für den wirtschaftlichen Erfolg. Denn die Intensivmedizin habe pro Patient und Tag 300 Minuten an Therapie nachzuweisen. Die Klinik: "Um die Anforderungen der medizinischen Dienste erfüllen zu können, müssen alle Leistungen exakt dokumentiert und nachvollziehbar sein. Sofern geleistete Minuten nicht erfasst sind, gelten sie als nicht erbracht." Demgegenüber sei das nachträgliche Erfassen der Daten "sehr aufwendig, häufig fehlerhaft und sehr kostenintensiv".

Erste EPA im vollumfänglichen Einsatz bei Asklepios

Innerhalb des Asklepios-Konzerns, der sich selbst als größte private Klinikkette in Deutschland und Europa bezeichnet, handelt es sich um "die erste EPA im vollumfänglichen Einsatz". Die IT-Leute der Klinik legten Wert darauf, dass die Lösung nicht fix an ein bestimmtes Krankenhaus-Informationssystem (KIS) eines einzelnen Herstellers angeschlossen ist, sondern über offene Schnittstellen verfügt. Dies ist schon allein deshalb nötig, weil hierzulande viele unterschiedliche KIS-Varianten im Einsatz sind.

Wie Ulrich Schultz, Geschäftsführer der Asklepios Schlossberg-Klinik, mitteilt, lag die Investition "im oberen sechsstelligen Bereich und wird sich schätzungsweise innerhalb von drei bis vier Jahren amortisiert haben". Nach einem Ausschreibungsprozess konnte die Implementierung nach vier Monaten abgeschlossen werden. Alle betroffenen Berufsgruppen in der Klinik wurden frühzeitig in die Planung und Umsetzung des Projekts einbezogen. Über die Bildung von Key Usern wurde das notwendige Know-how für die neue Software Schritt für Schritt unter den übrigen Mitarbeitern verteilt.

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