Auslagern mit System

Beim Outsourcing wird nachgebessert

28.04.2005
Die Verhandlungen über die Auslagerung von Geschäftsprozessen sind mit dem Vertragsabschluss keineswegs beendet. Mehr als die Hälfte aller Unternehmen führen während der Vertragslaufzeit Nachverhandlungen. Nur weniger als ein Viertel scheint mit seinen Vereinbarungen zufrieden zu sein und plant keine Modifikationen. Das ist das Ergebnis einer Befragung des Beratungsunternehmens Gartner.

Mehr als die Hälfte der Befragten nannte fehlende Flexibiliät als Hauptgrund für Neu- und Nachverhandlungen. Auch die Verbesserung des Verhältnisses zwischen Dienstleister und Auftraggeber sowie Kostenfragen waren Auslöser für Vertragsänderungen. 40 Prozent glaubten, sie würden zuviel für die erbrachten Dienstleistungen zahlen.

Schon während der von Gartner so genannten "Flitterwochen", dem ersten Vertragsjahr, besserten die Auftraggeber 15 Prozent aller Verträge nach. Die Gartner-Analysten sehen angesichts solcher Geschäftstaktiken allerdings wenig Aussicht für eine erfolgreiche langfristige Zusammenarbeit mit Service Providern.

Nicht einmal ein Viertel aller Befragten war mit ihren bestehenden Outsourcing-Vereinbarungen zufrieden. Obwohl sechs Prozent der Verhandlungen zu Vertragsaufhebungen führten, sehen die Gartner-Analysten keinen Trend hin zum Insourcing. Bestärkt werden sie darin durch frühere Erhebungen. Danach werden insgesamt weniger als ein Zehntel aller Abschlüsse mit dem Ziel der Aufhebung und der Reintegration von Services in das eigene Unternehmen überprüft.

Vielmehr interpretiert Gartner diese Zahlen so, dass ausschließlich kostenbedingte Verlagerungen von Geschäftsprozessen wenig Aussicht auf Erfolg haben. Das Beratungsunternehmen sagt demnach eine weitere Zunahme von Neu- und Nachverhandlungen voraus.

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