IT Excellence Benchmark


Sieger Real I.S.

Benchmark-Ergebnisse: IT-Anwenderzufriedenheit

08.03.2013
Von Nicolas Zeitler

Außer überdurchschnittlichen Noten zeigte die ITEB den IT-Verantwortlichen gleichwohl auch, dass selbst beim Sieger noch nicht alles zum Besten bestellt ist. Außer dem Standard-Fragenkatalog des ITEB ließen Christian Gebert und Frank Kühnl die Anwender auch nach ihrer Zufriedenheit mit dem Dokumenten-Management-System (DMS) fragen. Wirklich zufrieden äußerten sich nur 44 Prozent der Anwender über die Lösung eines lokalen Anbieters, die Durchschnittsnote von 2,76 fällt gegenüber der guten Gesamtwertung merklich ab. "Ich weiß, dass das System nicht in allen Bereichen gut angenommen wird", sagt Gebert. Eigentlich habe er mit noch schlechteren Ergebnissen gerechnet. Die breite Masse der Anwender schöpfe den Funktionsumfang des Systems nicht aus, sondern erfülle nur die Archivierungsvorgaben.

Grafik: So beurteilen Anwender ihre Unternehmens-IT.
Grafik: So beurteilen Anwender ihre Unternehmens-IT.
Foto: cio.de

Stattdessen bevorzugten die Mitarbeiter andere Ablagemöglichkeiten: die klassische Papierablage, das File-System oder die öffentlichen Exchange-Ordner. Damit sie künftig stärker das DMS nutzen, arbeiten Christian Gebert und Frank Kühnl derzeit daran, die Usability zu verbessern, etwa beim Massen-Upload von Dateien aus anderen Ablagesystemen.

Die ebenfalls speziell für Real I.S. in den Bewertungsbogen aufgenommene Frage zum selbst entwickelten CRM-System Leonardo förderte hingegen eine hohe Zufriedenheit der Anwender zutage. Zwei Drittel der Befragten gaben an, sie seien mit der Software vollauf zufrieden. Wie sich eine solch hohe Zustimmung erreichen lässt, dafür haben die beiden IT-Verantwortlichen eine simple Erklärung: Die vier für Leonardo zuständigen Entwickler arbeiteten nahe an den Fachbereichen, wüssten also, was die Anwender an Funktionen und Bedienelementen wirklich brauchen.

Völlig glücklich macht Gebert dieser Befund allerdings noch nicht. "Bei Leonardo hätten wir mit noch besseren Ergebnissen gerechnet", gibt er zu. Acht Prozent Anwender, die ein negatives Urteil abgeben, das sei schon ein hoher Wert. Eine mögliche Ursache für ihr Votum hat Gebert bereits ausgemacht. Über die Zeit seien immer neue Funktionen zum CRM-System hinzugekommen, mit denen könnten wohl einige nichts anfangen. Ohnehin hatte Real I.S. vor, im Zuge der Überarbeitung der IT-Strategie im Laufe dieses Jahres ein Application-Lifecycle-Management einzuführen. In diesem Vorhaben habe ihn das ITEB-Ergebnis zu Leonardo nun bestätigt, sagt Christian Gebert.

Schlechte Werte bei Innovation

Deutlich niedriger als ihre allgemeine Zufriedenheit mit der IT stuften die Anwender bei Real I.S. den derzeitigen Stand bei Innovationsthemen ein. Dass die IT-Abteilung immer ausreichend neue Produkte im Angebot habe, findet nur etwas mehr als jeder Dritte (36 Prozent). Und ein mit 23 Prozent sehr hoher Anteil der Befragten gibt ausdrücklich seine Unzufriedenheit über zu wenige Produktneuheiten zu Protokoll. Etwas besser sieht es bei den Möglichkeiten mobilen Arbeitens aus. 47 Prozent sind damit zufrieden, jeder Vierte allerdings unzufrieden. Im Durchschnitt vergaben die Anwender in dem Punkt eine 2,56 – was allerdings noch über dem Durchschnittswert aller Unternehmen der aktuellen Erhebungswelle von 2,73 liegt.

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