Strom fürs Smartphone

Falsche Angaben über Akku-Leistung

Bettina Dobe war bis Dezember 2014 Autorin für cio.de.
Hersteller geben für Smartphones oft Akku-Leistungen an, die im Alltag nicht zu gebrauchen sind. Den Verbrauch durch Surfen, Videos und Apps ignorieren sie.

Hektisch blinkt die Anzeige, dann wird das Display schwarz. Die meisten Smartphone-Benutzer kennen das: Nur kurz mal GoogleGoogle Maps benutzt und E-Mails gecheckt, schon reicht der Akku nicht einmal mehr aus, um zu telefonieren. Viele schleppen deshalb ein Ladegerät mit sich herum, doch auch eine Steckdose ist nicht immer in Reichweite. In der Produktbeschreibung steht diese kurze Akku-Laufzeit so nicht, vielmehr ist die Rede von mehreren hundert Stunden Leistung. Alles zu Google auf CIO.de

Ungenügende Spezifikationen

Smartphone-Nutzer begleitet dieses Symbol fast jeden Tag - fatal, wenn es das Diensthandy ist.
Smartphone-Nutzer begleitet dieses Symbol fast jeden Tag - fatal, wenn es das Diensthandy ist.
Foto: virtua73 - Fotolia.com

Viele Hersteller geben meist Spezifikationen an, die mit dem täglichen Gebrauch nichts zu tun haben, wie eine Studie der Tech-Support-Firma WDS herausfand. WDS sammelte ein Jahr lang Daten über die 50 meist verkauften SmartphonesSmartphones. Surfen, Videos ansehen und Apps werden bei den Spezifikationen häufig ignoriert, obwohl doch Smartphones genau für diesen Zweck entworfen wurden. Zwar gibt es ein paar Stromspartipps, aber auch die helfen nur begrenzt. Alles zu Smartphones auf CIO.de

Nur bei zwei der geprüften Smartphones gaben die Hersteller Informationen heraus, wie sich Surfen auf die Akku-Ladung auswirkt: Das AppleApple iPhoneiPhone 4S und das Nokia N 9. Für die anderen Geräte gab es nur Stand-Bye Zeiten und Gesprächszeiten. Zwar weisen die Hersteller im Kleingedruckten darauf hin, dass die Akku-Leistung von der Internetnutzung abhängt. Aber konkrete Angaben fehlen häufig. Alles zu Apple auf CIO.de Alles zu iPhone auf CIO.de

Immer mehr Kunden beschweren sich

WDS analysierte zwei Millionen Anrufe in Kunden-Centern, die mit der Hardware von Mobiltelefonen zu tun hatten. Und stellte fest: Die Kunden werden immer unzufriedener. Seit 2008 hat sich die Zahl der Anrufer, die sich über die Akku-Leistung beschwert, vervierfacht. Vor vier Jahren beschwerten sich nur 4851 Kunden darüber, dass die Batterien ständig leer wären. Das machte etwa fünf Prozent der Anrufe aus. Dieses Jahr waren es schon 22.736 Verbraucher, die sich deswegen beschwerten.

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