Kampf gegen Kriminelle

Interpol warnt vor Finanzbetrug unter Einsatz von KI

12.03.2024
Im Kampf gegen Finanzbetrüger müssen Fahnder weltweit dringend aufrüsten, fordert Interpol. Die Kriminellen nämlich machen sich KI-Anwendungen zunutze, um Opfer rund um den Globus auszunehmen.
Interpol plädiert für Schulungen und mehr Kapazitäten bei den Strafverfolgungsbehörden.
Interpol plädiert für Schulungen und mehr Kapazitäten bei den Strafverfolgungsbehörden.
Foto: HUANG Zheng - shutterstock.com

Die weltweite Polizeibehörde Interpol hat zum verstärkten Kampf gegen Formen des Finanzbetrugs unter Einsatz Künstlicher Intelligenz (KI)Künstlicher Intelligenz (KI) aufgerufen. Diese Technologien ermöglichten es Verbrecherbanden, Opfer auf der ganzen Welt leichter zu erreichen, sagte Interpol-Generalsekretär Jürgen Stock in London bei einer Tagung der britischen Regierung. Alles zu Künstliche Intelligenz auf CIO.de

Die Nutzung von KI-Anwendungen in Kombination mit PhishingPhishing- und Schadsoftware habe zu ausgefeilteren Betrugskampagnen geführt. Dafür seien keine fortgeschrittenen technischen Kenntnisse erforderlich. Er sprach von einer "Epidemie von Finanzbetrug". Mit der Entwicklung von KI und Kryptowährungen werde sich die Situation ohne schnelle Maßnahmen nur noch verschlimmern. Alles zu Phishing auf CIO.de

Fahnder müssen weltweit agieren und Sicherheitslücken schließen

"Es ist wichtig, dass es keine sicheren Häfen gibt, in denen Finanzbetrüger agieren können", sagte Stock. Sicherheitslücken müssten geschlossen und der Informationsaustausch zwischen Sektoren und über die Grenzen hinweg müsse die Norm werden. Daneben brauche es etwa Schulungen und mehr Kapazitäten bei den Strafverfolgungsbehörden.

Eine Betrugsform, die den Fahndern Sorge bereitet, ist das sogenannte "Pig-Butchering" (deutsch: "Schweine-Schlachten"). Über gefälschte Social-Media- oder Dating-Websites treten Betrügerbanden dabei mit ihren Opfern virtuell in Kontakt, um eine romantische Beziehung aufzubauen und schließlich an das Vermögen der Opfer zu gelangen. Der Name der Masche spielt auf den Vertrauensaufbau an - er wird mit der Aufzucht eines Schweins zur Schlachtung verglichen. Das Personal für die Kommunikation mit den Opfern beschaffen die Banden sich oft über Menschenhandel. Menschen aus ärmeren Ländern würden mit Jobangeboten angelockt und dann zur Arbeit in kriminellen Call-Centern gezwungen.

Interpol ist mit 196 Mitgliedsstaaten die weltgrößte Polizeiorganisation und koordiniert die internationale Polizeizusammenarbeit. Über Interpol mit Sitz im französischen Lyon tauschen Staaten unter anderem Informationen zu gesuchten Personen aus. (dpa/rs)

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