Public IT


Bundescloud als Muster

Mehr Standards für die Behörden-IT

Michael Schweizer ist freier Autor in München.
Die IT der Bundesbehörden ist traditionell heterogen. Das ITZ Bund arbeitet an ihrer Standardisierung, um mehr digitale Services zu ermöglichen und technische Innovationen zu nutzen.

Das Informationstechnikzentrum Bund (ITZ Bund) ist der IT-Dienstleister des Bundes. Zusammen mit dem BWI ist er für alle IT-Dienste für die öffentliche Verwaltung zuständig, also zum Beispiel für die Entwicklung und Pflege von Software. 2015 stellte die Bundesregierung dem ITZ Bund eine besonders knifflige Aufgabe, die "IT-Konsolidierung Bund": Binnen zehn Jahren sollte die IT des BundesBundes gebündelt und standardisiert werden, damit die Bundesverwaltung wirtschaftlicher und sicherer arbeiten kann. Alles zu Public IT auf CIO.de

Mitarbeiter im ITZ Bund.
Mitarbeiter im ITZ Bund.
Foto: Peter-Paul Weiler, Bildkraftwerk

Das betrifft so unterschiedliche Behörden wie etwa das Bundesamt für Strahlenschutz, die Wasser- und Schifffahrtsverwaltung und die Deutsche Nationalbibliothek. Die IT der Bundesbehörden ist sehr heterogen. So galt es wie bei vielen großen IT-Projekten zu vermeiden, dass StandardisierungStandardisierung und Effizienzgewinne zwischen jeweils vernünftigen, aber untereinander unverträglichen Traditionen zerrieben würden. Alles zu Standardisierung auf CIO.de

5-Jahresplan für jeden "Kunden"

Genau hier setzte das Projekt "Digitale Innovationen und Transformationen systemisch vorantreiben und Standardisierungsnutzen realisieren" an, für das im ITZ Bund unter anderen Crispen Mugabe zuständig war. Die Betreiber gingen davon aus, dass Kommunikation in komplizierten Standardisierungsprojekten kein Selbstläufer ist, sondern ihrerseits institutionalisiert und standardisiert werden muss, und entwickelten entsprechende Verfahren.

In einem automatisierten Prozess erarbeitet das ITZ Bund nun mit jedem einzelnen "Kunden" einen Sollbebauungsplan, der die fachlichen und technischen Innovationen für die nächsten fünf Jahre umfasst. In iterativen Kundendialogen wird erkundet, ob das Projekt noch auf dem richtigen Weg ist. Immer wieder wird dabei um eine Semantik gerungen, die sowohl die Informatiker des ITZ Bund als auch die Kunden von der Behörden-Fachseite verstehen.

Architektur-Management als Innovationstreiber

Auf Seiten des ITZ treibt das Architektur-Management die Innovationen voran. Technisch gilt die Devise Cloud first mit der Bundescloud als Referenzarchitektur. Wo möglich, will das ITZ Bund Open-Source-Software nutzen. Zumindest Basis- und Querschnittsdienste sollen als Platform beziehungsweise Software as a Service (PaaS, SaaSSaaS) bereitgestellt werden. Alles zu SaaS auf CIO.de

Mugabes Projekt lief von 2016 bis 2018. Am Ende waren die neuen Prozesse so eingeübt, dass Mitarbeiter in Linienfunktionen sie nun selbst weiter etablieren können. Vom Erfolg wird sich die Öffentlichkeit im Lauf der Jahre überzeugen können, denn ein Ziel der IT-Konsolidierung Bund war von vornherein: mehr digitale Services. "Die IT-Strategie des Bundes sieht eine leistungsfähige und sichere IT-Infrastruktur für die digitalen Anforderungen als strategischen Rahmen vor. Dazu leistet das Architektur-Management einen wesentlichen Beitrag." sagt Mugabe.

Ziele der IT-Konsolidierung Bund

1. Weitreichende Standardisierung

2. Mehr digitale Services.

3. Cloud first, Refernzarchitektur: Bundescloud.

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