PerformancePoint Server verschwindet vom Markt

Microsoft spart bei Business Intelligence

Werner Kurzlechner lebt als freier Journalist in Berlin und beschäftigt sich mit Rechtsurteilen, die Einfluss auf die tägliche Arbeit von Finanzentscheidern nehmen. Als Wirtschaftshistoriker ist er auch für Fachmagazine und Tageszeitungen jenseits der IT-Welt tätig.
Microsoft tritt auf dem Markt für Business Intelligence (BI) auf die Bremse. Von April 2009 an verkauft der Software-Hersteller seinen PerformancePoint Server nach gut zwei Jahren nicht mehr. Einzelne Funktionalitäten sollen in andere Produkte integriert werden.

Die Nachricht verbreitete sich auch ohne Zutun von Microsoft wie ein Lauffeuer. Lange vor der offiziellen Bestätigung von Seiten des Unternehmens stand die Information im hauseigenenen BI-Blog zu lesen und deuteten Anaylsten die Entwicklung aus. Der Schritt des Unternehmens sei eine Sparmaßnahme, um die Wirkungen der Wirtschaftskrise abzufedern. Offenbar sei eines der für Microsoft am wenigsten profitablen Produkte gestoppt worden. Kritik wurde laut am fehlenden Know-how des im Massengeschäft groß gewordenen Unternehmens in Sachen Finanz- und Planungs-Applikationen. Von einem strategischen Fehler war gar die Rede: Früher oder später werde Microsoft einen Planungsanbieter kaufen, um im bedeutsamen BI-Geschäft weiter vertreten zu sein.

Radikaler Schritt bietet Raum für Spekulationen

Viel Raum also für Spekulationen nach einem radikalen Schnitt. Im Sommer 2006 stellte MicrosoftMicrosoft den PerformancePoint ServerServer als Signal für eine klare BI-Strategie vor. Nun verschwindet dieses Angebot, nicht aber alle seine Funktionalitäten. Microsoft kündigte an, Scorecards, Dashboards und analytische Fähigkeiten des PerformancePoint Servers ab Sommer in den SharePoint Server zu überführen. Alles zu Microsoft auf CIO.de Alles zu Server auf CIO.de

Das Unternehmen selbst begründet dies damit, dass BI damit einer größeren Zahl von Anwendern in den Firmen zugänglich gemacht werde. Im Blog der Community von wordpress.com sieht man die Entwicklung weniger rosig. Nach Streichungen von Arbeitsplätzen und dem Ende von PerformancePoint fragen sich die User, ob sich das Unternehmen nicht in Wahrheit dauerhaft vom BI-Markt verabschiede.

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