Consultant-News


Analysten-Kolumne

Neue Qualität im Partner-Management



Die Marktanalyse- und Beratungsschwerpunkte von Hartmut Lüerßen sind Digitalisierung, Trends in der IT-Beratung sowie IT-Service, Engineering Services und Personaldienstleistungen.

Die Ansiedlung dieser Aufgabe beim Einkauf erweist sich dabei als meist als zielführend, da der Einkauf auch an der Ausgestaltung der Rahmenverträge mit den so genannten "Preferred Partnern" beteiligt ist und einen zentralen Überblick über die Felder der Zusammenarbeit besitzt.

Neue Herausforderungen für IT-Dienstleister

Zusammenarbeit mit Freelancern im Rahmen der Sourcing-Strategie.
Zusammenarbeit mit Freelancern im Rahmen der Sourcing-Strategie.
Foto: Lünendonk

Für die IT-Dienstleistungs-Unternehmen ergeben sich je nach Größe aktuell unterschiedliche Herausforderungen. Während die großen Anbieter sich verstärkt um die Gestaltung und den Ausbau ihrer Rahmenverträge kümmern, stellt sich für Freelancer und Kleinst-Unternehmen zunehmend eine ganz andere Problematik. Weil die großen Unternehmen den Verwaltungsaufwand im Partner-Management reduzieren wollen, arbeiten einige nicht mehr direkt mit Freelancern zusammen sondern nur noch indirekt über Staffing-Dienstleister wie Hays oder GFT. Auf diese Weise schaffen sich die Kundenunternehmen einen zentralen Ressourcen-Pool. Teilweise übernehmen die Staffing-Dienstleister auch komplett das Third-Party-Management als externen Service. Weil die Freelancer und Kleinstunternehmen ihre Leistungen dann nur noch indirekt anbieten dürfen und damit teilweise auch die persönliche Beziehung zu Entscheidern in der Abteilungen für die Beauftragung an Bedeutung verliert, wachsen die Herausforderungen in Bezug auf die Darstellung der eigenen Skill-Profile erheblich.

Für die größeren Anbieter ergeben sich durch diese wachsende Bedeutung der Einkaufsabteilung insbesondere neue Herausforderungen für ihr Account-Management. Lag der Fokus in der Vergangenheit fast ausschließlich auf den Entscheidern in der IT-Abteilung, rücken mit den Entscheidern in den Fachbereichen und im Einkauf neue Ansprechpartner in den Fokus, deren Einfluss in den unterschiedlichen Phasen in der Zusammenarbeit kontinuierlich wächst.

Einsatz von externen Profil-Datenbanken und Dienstleistern bei Staffing.
Einsatz von externen Profil-Datenbanken und Dienstleistern bei Staffing.
Foto: Lünendonk

Insgesamt profitieren durch ein strukturiertes Partner-Management mit kontinuierlicher Projekt- und Partner-Bewertung beide Seiten. Ein besonderer Vorteil strukturierter Bewertungen anhand von vorgegebenen und auswertbaren Kriterien ist das höhere Maß an Objektivität. So wird aus einer "gefühlten“ Zufriedenheit oder Unzufriedenheit eine nachvollziehbare und diskutierbare Gesprächsgrundlage. In den meisten Fällen stieg die Projektqualität nach der Einführung entsprechender Bewertungsprozesse deutlich.

Hartmut Lüerßen ist Geschäftsführer des Dienstleistungs- und Marktforschungsunternehmens Lünendonk.

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