Mal wieder

Rüstungsprobleme bei der Bundeswehr

15.10.2018
Mängel, Verzögerungen und steigende Kosten haben der Bundeswehr immer wieder negative Schlagzeilen beschert.

EUROFIGHTER: Der Kampfjet gehört zu den Rüstungsprojekten, die dem Verteidigungsministerium am meisten Sorgen bereitet haben. Im Mai waren noch nicht alle bestellten Maschinen ausgeliefert. Dem Bericht zur materiellen Einsatzbereitschaft der Bundeswehr vom Februar 2018 zufolge wird der Jet unter anderem wegen des Mangels an Bauteilen um 6,7 Milliarden Euro teurer als dem Parlament ursprünglich zugesagt. Nur 39 der 128 Jets waren demnach damals einsatzbereit.

Die Bundeswehr hat Probleme mit diversen Waffensystemen.
Die Bundeswehr hat Probleme mit diversen Waffensystemen.
Foto: Bundeswehr/Jane Schmidt

A400M: Deutschland hatte 53 Flugzeuge des Militär-Transporters beim Hersteller Airbus bestellt, um die ein halbes Jahrhundert alten Transportflugzeuge vom Typ Transall zu ersetzen. Die Auslieferung soll sechs Jahre länger dauern als bislang geplant. Was der Stolz der Luftwaffe sein sollte, machte immer wieder als Pannenflieger Schlagzeilen. Bei ihrer ersten Dienstreise mit einem A400M blieb Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen vergangenes Jahr in Litauen liegen - Triebwerkschaden.

NH90: Triebwerksprobleme zwangen die Bundeswehr im Februar 2015, den Betrieb des Militärhubschraubers vorübergehend zu stoppen. Schon zuvor hatte ein Pilot auf einem Bundeswehr-Stützpunkt in Usbekistan nach der Explosion eines Triebwerks notlanden müssen.

EURO HAWK: Die Aufklärungsdrohne hätte den früheren Bundesverteidigungsminister Thomas de Maizière (CDU) fast das Amt gekostet. Wegen Problemen bei der Zulassung des unbemannten Fliegers für den deutschen Luftraum und einer drohenden Kostenexplosion wurde die Entwicklung im Frühjahr 2013 gestoppt.

G36: Wegen Testmängeln bei der Treffsicherheit wurde 2015 beschlossen, die 167 000 Exemplare des Sturmgewehrs ab 2019 auszumustern und durch modernere Waffen zu ersetzen. Am Wochenende berichtete die "Welt am Sonntag", dass alle Waffen, die von unterschiedlichen Herstellern angeboten werden, bei ersten Tests durchfielen. (dpa/ad)

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