Mobilfunk-Antennen für den Wettbewerb

Telekom und O2 kooperieren beim Kampf gegen Funklöcher

22.09.2022
Im Kampf gegen Funklöcher macht eine Kooperation der drei großen deutschen Mobilfunk-Anbieter Fortschritte.
Telekom und Telefónica kämpfen gemeinsam gegen "graue Flecken", damit Kunden in beiden Netzen einen besseren Empfang haben.
Telekom und Telefónica kämpfen gemeinsam gegen "graue Flecken", damit Kunden in beiden Netzen einen besseren Empfang haben.
Foto: Telekom / Telefónica

Der Netzbetreiber TelefónicaTelefónica (O2) teilte mit, dass man der Deutschen TelekomDeutschen Telekom 200 eigene Standorte freigeschaltet und im Gegenzug Zugriff auf gleich viele Standorte des Bonner Konzerns bekommen habe. Bis Jahresende wollen sich die zwei Netzbetreiber an jeweils bis zu 700 Standorten gegenseitig auf das Netz lassen. Die Anfänge diese Kooperation reichen bis Januar 2021 zurück. Top-500-Firmenprofil für Deutsche Telekom AG Top-500-Firmenprofil für Telefónica Deutschland Holding AG

Es handelt sich um sogenannte "graue Flecken", wo also nur ein oder zwei Netze verfügbar sind und nicht alle drei. Wer einen Vertrag bei dem Provider hat, der dort nicht präsent ist, steckt im Funkloch. Nach Angaben der Bundesnetzagentur vom Juli dieses Jahres befinden sich solche grauen Flecken auf einem Fünftel der Fläche Deutschlands, die meisten sind auf dem Land.

Die Branchenkooperation, die Ausbauressourcen schonen soll, nahm im Jahr 2020 ihren Anfang, damals kam es zum Schulterschluss zwischen der Telekom und Vodafone. Nachdem das Bundeskartellamt wegen der Kooperation dieser Marktriesen Sorgenfalten erkennen ließ, wurde auch der dritte deutsche Netzbetreiber ins Boot geholt, also Telefónica mit seiner Marke O2.

1.300 Funklöcher wohl verschwunden

Nach dem grünen Licht der Wettbewerbshüter legten die Telekom und Vodafone recht zügig los mit der gegenseitigen Bereitstellung. Wie die beiden Unternehmen mitteilten, liegen sie bereits bei insgesamt 2.600 Standorten, an denen die Kunden des anderen Providers nun ebenfalls Netz bekommen - für jedes Unternehmen sind also 1.300 Funklöcher verschwunden. Jeweils 200 sollen noch folgen.

Zwischen Vodafone und Telefónica erfolgte inzwischen ebenfalls die gegenseitige Freischaltung erster Antennen, zukünftig sollen es im Rahmen der Kooperation dieser Konzerne insgesamt 2.000 Standorte sein.

Telefónica-Deutschlandchef Markus Haas sagte, dass die Verbraucher sowie die Wirtschaft schnelle Fortschritte in der Mobilfunkversorgung benötigten. "Die kooperative Mitnutzung von Standorten der drei bundesweit aktiven Netzbetreiber ist ein wichtiger Schritt." (dpa/rs)

Zur Startseite