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Bundestagswahl 2005

Warum ISDN für Wahlforscher reicht

02.09.2005
Von Patrick Goltzsch
Während die Wahlforscher die Funktionen ihrer Software immer wieder hinterfragen und nach neuen Lösungen im Umgang mit den Daten suchen, halten sie sich bei technischen Neuerungen im Bereich der Infrastruktur zurück.

Die Topologie des Wahlnetzes entspricht einem Stern, dessen Mitte die Infratest-Zentrale in München einnimmt. Wenn zur Bundestagswahl elf Studios für die ARD und die Landesprogramme arbeiten, werden die Daten für sie in München bereitgestellt. Über ISDN-Leitungen, die extra zur Wahl bestellt sind, holen sich die Studios ihre Daten ab, um sie vom lokalen Wahlsystem verarbeiten zu lassen.

ISDN ist trotz des allgegenwärtigen Internet immer noch das Mittel der Wahl für die Vernetzung. Nur die personalintensiven Studios, wie die ARD, werden zusätzlich über DSL angebunden, um die auch am Wahlabend anfallenden Recherchen zügig erledigen zu können. Den Abzweig per DSL auf die Datenautobahn mit allen Studios zu wählen, um sie dann mittels VPN zu verknüpfen, erscheint in der schnelllebigen Internet-Zeit jedoch als Alternative.

Doch Geschwindigkeit taugt hier nicht als Argument. Da beim Versand einer Hochrechnung alle redundanten Informationen wegfallen, kommt sie auf etwa 200 Byte für einen Datenbankschlüssel und eine handvoll Werte. ISDN reicht hier zur Übermittlung völlig aus. Zudem müsste mit einer direkten Anbindung ans Netz sich jedes Studio auch separat gegen unerwünschte Zugriffe von außen wappnen. Und schließlich liefert die Telekom selbst ein Argument für die klassische Telefonleitung: Sie verkauft den DSL-Anschluss nicht nur vergleichsweise teuer, sondern koppelt ihn auch immer mit einem Telefonanschluss.

Weitere Links:

Prognosen:

http://de.wikipedia.org/wiki/Prognose

Hochrechnungen:

http://www.politikwissen.de/lexikon/hochrechnung.html

Sonntagsfrage:

http://www.infratest-dimap.de/?id=16

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