Healthcare IT


Die Grenzen der IT-Industrialisierung (Teil II)

Wo Prozesse und Prozess-Steuerung Sinn machen

10.09.2009
Von Hartmut  Wiehr
Durch eine Verbindung mit den Geschäftszielen können Daten und Prozesse sinnvoll eingeordnet werden.
Durch eine Verbindung mit den Geschäftszielen können Daten und Prozesse sinnvoll eingeordnet werden.

Ein Unternehmen, mithin auch eine Klinik, sollte eine Vision haben, eine Strategie, die die Richtung vorgibt, eine Organisation, die die nötigen Kompetenzen an Bord hat, um die Strategie zu verwirklichen. Dazu gehören auch IT-gesteuerte Prozesse, die die Ressourcen optimal einsetzen, Informationen für und über das laufende Geschehen, im Unternehmen, um Plan und Ist miteinander vergleichen zu können, und verlässliche Daten, die im Unternehmen überall und jederzeit bereitstehen und ausgewertet werden können.

Zwischen den Ebenen Vision, Strategie, Organisation, Prozess, Information und Daten existieren Verbindungsglieder, Scharniere: Die Kultur eines Unternehmens fördert die strategische Umsetzung einer Vision; die Strategie wird dort wirksam umgesetzt, wo die strategischen Ziele zu den persönlichen Zielen eines Klinikleiters werden. Die Menschen in der Organisation übernehmen verschiedene Rollen in den Prozessen.

Stichwort "elektronische Patientenakte"

In den Prozessen erhalten Objekte eine Wertschöpfung: Der Patient kommt krank in die Klinik und wird geheilt wieder entlassen. Der Durchlauf des Patienten durch den Prozess benötigt Informationen: über den Patienten, gleichzeitig werden Informationen zu dem Objekt gesammelt, beispielsweise über die Wirkung der Therapien. Und diese Informationen liegen häufig strukturiert vor nach definierten Formaten – Stichwort „elektronische Patientenakte“ – und sind als Daten in den Datenbanken gespeichert. So wie der Weg von oben nach unten, von der Vision zu den Daten möglich ist, so können auch von der Dateninfrastruktur aus über die Prozesse die Strategie und die Wirksamkeit ihrer Umsetzung überprüft werden.

Teil I ist unter dem Titel Die Grenzen der IT-Industrialisierung auf cio.de erschienen.

(*) Johann Walter ist Lehrbeauftragter der Medizinischen Fakultät der Universität Erlangen-Nürnberg im Master-Studiengang "Medical Process Management“ und Autor des Buches "Geschäftsprozessmanagement umsetzen“ (Hanser, 2009).

Harald Mang ist Professor für Anästhesiologie an der Universität Erlangen-Nürnberg.

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