Kleider machen Leute

13 Tipps zum Kleidungsstil für Herren

Anke Quittschau ist Beraterin in Sachen Etikette und Business-Knigge bei der Agentur korrekt!.
Christina Tabernig ist Beraterin für Fragen der Etikette und Business-Knigge bei der Agentur korrekt!.
Gut angezogen zu sein im Job ist schon längst nicht mehr der Chefetage vorbehalten. Vielmehr ist es - sogar bei der Beurteilung durch Personalberater - zum "soft factor" geworden.
Kleider machen Leute. Das funktionierte bisher und auch noch im Jahr 2020.
Kleider machen Leute. Das funktionierte bisher und auch noch im Jahr 2020.
Foto: Roman Samborskyi - shutterstock.com

Entscheider schließen vom Auftreten und der Kleidung auf die ArbeitseinstellungArbeitseinstellung. Sie deuten das Outfit als Hinweis darauf, wie korrekt, zuverlässig und kreativ jemand arbeitet. Lesen Sie unsere Tipps zum Kleidungsstil für Männer. Alles zu Karriere auf CIO.de

Tipp 1: Traditionelles muss nicht langweilig sein

Man kann sich klassisch kleiden, ohne dabei alt oder langweilig zu wirken. Wechseln Sie zum Beispiel zu modischen Kragenformen bei den Hemden. Ein gut gebundener Haifischkragen wirkt schicker als der gute alte Kentkragen. Manchmal macht auch schon ein winziges Detail den Unterschied: Probieren Sie mal ein Sakko mit zwei statt drei Knöpfen aus.

Tipp 2: Modisch ja, aber in Maßen

Natürlich darf man in der Geschäftswelt auch modisch angezogen sein. Man sollte nur nicht jede Mode mitmachen und genau prüfen, welches Auftreten die eigenen Geschäftspartner von uns erwarten. Als IT-Berater sollte man eben auf Jeans und Turnschuhe beim Kunden verzichten - auch, wenn sie momentan im Trend sind.

Tipp 3: Konsequent bleiben

Wenn Sie eine Krawatte tragen, binden Sie diese ordentlich, wobei der oberste Hemdknopf geschlossen wird. Ist Ihnen der Kragen zu eng, müssen Sie neue Hemden kaufen. Alles dazwischen sind Halbheiten. Denken Sie daran: Manche Menschen schließen von Ihrer Kleidung auf Ihre Arbeitsweise ...

Tipp 4: Die richtige Ärmellänge

Achten Sie beim Hemdenkauf auf die richtige Ärmellänge. Die Hemdmanschette sollte bei hängenden Armen die Daumenwurzel berühren und circa einen bis zwei Zentimeter aus dem Sakkoärmel rausschauen. Kommen Sie mit normalen Ärmellängen nicht zurecht, fragen Sie im Handel nach Hemden mit "extra langen oder kurzen Ärmeln". Kaufen sie keine Hemden im Discounter. Sowohl die Passform als auch die Qualität des Hemds in der eingeschweißten Tüte lässt sich dort schlecht überprüfen.

Tipp 5: Schuhe sind Ihre Visitenkarte

Nichts ruiniert Ihr Outfit schneller, als ein stilloser oder vernachlässigter Schuh. Mit den Klassikern (Oxfords und Brogues) liegen Sie immer richtig. Achten Sie hier unbedingt auf gute Qualität. Ein Schuh zum Anzug hat übrigens immer eine Ledersohle.

Den schönsten Glanz bekommen Ihre Schuhe, wenn Sie sie richtig putzen: Schmutz zuerst mit einem feuchten Tuch entfernen, Creme auftragen, mit der Bürste nachpolieren und dann mit ausgedienten Nylons auf Hochglanz bringen. Übrigens: Der Rolls-Royce-Verkäufer erkennt solvente Kunden vor allem an den Schuhen.

Tipp 6: Braun nie zu Schwarz

Glauben Sie nicht alles, was Sie sehen. Nein, zu schwarzen Anzügen trägt man keine braunen Schuhe, auch nicht mit braunem Gürtel. Zu dunkelblauen, grauen und beigefarbenen Anzügen dagegen schon. Halten Sie sich daran.

Tipp 7: Weniger ist auch bei Männern mehr

Der Gürtel sollte die gleiche Farbe haben wie die Schuhe und aus Leder sein. Die Gürtelschnalle sollte dezent zum Business-Outfit gewählt werden. Große Logos oder dicke Silberschließen sind nicht gefragt. Bei der Länge des Gürtels achten Sie darauf, dass rechts und links neben dem passenden Loch noch Spielraum ist.

Tipp 8: Farben und Muster

Auch hier fährt man mit dem Motto "weniger ist mehr" sehr gut. Ein gestreifter Anzug, ein kariertes Hemd und eine getupfte Krawatte sind einfach zu viel. Merken Sie sich die Formel: das Muster der Krawatte sollte stärker sein als das des Hemdes. Und: zu einem Nadelstreifenanzug wählen Sie immer ein einfarbiges Hemd.

Tipp 9: Stilvoll schreiben

Damit ist nicht nur gemeint, wie Sie Ihre Texte formulieren. Viel mehr möchten wir an dieser Stelle auf das Schreibgerät und die Unterlage hinweisen. Unterzeichnen Sie wichtige Verträge mit einem persönlichen Stift und nicht mit einem Plastikkuli auf dem in großen Lettern ein Unternehmen wirbt. Wenn Sie es nicht schon machen, sollten Sie Notizen in einem Meeting in ein dafür vorgesehenes Buch oder auf einem gebundenen Notizblock vornehmen. Einzelne Zettel haben den Nachteil, dass sie schnell verloren gehen.

Tipp 10: Sichtbare Männerwaden nur beim Sport

Die Blicke der Geschäftspartner sollten nicht durch helle Nuancen zwischen Hosenbein und Schuh abgelenkt werden. Achten Sie darauf, dass die Socken auch beim Beinüberschlag keine Haut zeigen. Auf Nummer Sicher gehen Sie dabei mit Kniestrümpfen. Neben der "stacheligen Wade" sind es aber auch helle Strümpfe, die bei einem dunklen Anzug für Ablenkung sorgen. Wie längst bekannt, sollten Tennissocken auch nur zum Sport verwendet werden.

Wichtig bei all den Regeln ist aber: Bleiben Sie sich selbst treu! Unterstreichen Sie Ihre eigene Persönlichkeit mit Ihrem Stil und steigern Sie damit Ihren Sympathie-Wert. Nur mit einer sympathischen Ausstrahlung können Sie Kollegen und Vorgesetzte von Ihrem Erfolgsweg überzeugen.

Tipp 11: Wo MANN individuell sein kann

Muss Mann im Kundenkontakt Anzug tragen, bleibt zur Individualisierung nur die Krawatte - das kleine Stoffstück mit großer Wirkung. Das bedeutet nun aber nicht, dass es ein Modell aus Leder, Holz oder mit Mickey-Mouse-Motiv sein soll. Wichtig sind stilvolle Krawatten, die immer aus reiner Seide sind, mit einem dezenten Muster. Doch hier bringt's die Farbe: blaue Krawatten strahlen Sachlichkeit und Ruhe aus, orange wirkt sehr lebhaft und kreativ, rote Krawatten vermitteln emotionale Wärme und haben eine hohe Signalwirkung.

Individualität lässt sich aber auch in der Wahl der Anzüge demonstrieren: Die Schnittform kann heute schlank sein und somit sportlich wirken. So können Männer einen unverwechselbaren Stil prägen, indem sie zum Beispiel nur Anzüge mit einem bestimmten Schnitt tragen oder Hemden mit einer bestimmten Kragenform. Manche Herren machen auch Schuhe zu ihrem Hobby und tragen nur bestimmte Modelle.

Trägt der Herr keinen Anzug, sollte er seinen Kleidungsstil immer an seine Zielgruppe anpassen. Sehr viel Raum zur Individualisierung bleibt hier nicht. In konservativen Branchen wie Banken und Versicherungen, geht es eher klassisch zu. Danach sollte sich zum Beispiel auch der IT-Dienstleister richten. In anderen Branchen geht es etwas lockerer zu, man darf deshalb aber nicht gleich zur Freizeitkleidung greifen.

Tipp 12: Möglichst kein Schmuck

Schmuck ist im Business-Umfeld gar nicht akzeptiert. Hier sollten sich Herren auf maximal ein bis zwei Ringe und eine Armbanduhr beschränken. Mehr nicht. Auch bei der Uhr heißt es, eher dezent aufzutreten. Denn zum Anzug passt keine Taucheruhr mit Kautschukarmband. Eine Smartwatch signalisiert: Dieser Manager beschäftigt sich mit Zukunftsthemen.

Tipp 13: Was bei "Business Casual" erlaubt ist

Keine Krawatte zum Anzug trägt der Herr, wenn der Dresscode "Business Casual" erlaubt. Dieser bedeutet immer: Anzug ohne Krawatte - und nicht weniger. Es sind also keine Jeans damit gemeint, wie viele Herren denken. Ein Button-down-Hemd zum Anzug oder eine Kombination ist hier perfekt. Im Sommer können Männer auch einen hellen Baumwollanzug ohne Krawatte tragen.

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