Soft Skills kultivieren

Das Erfolgsgeheimnis für den CIO

Werner Kurzlechner lebt als freier Journalist in Berlin und beschäftigt sich mit Rechtsurteilen, die Einfluss auf die tägliche Arbeit von Finanzentscheidern nehmen. Als Wirtschaftshistoriker ist er auch für Fachmagazine und Tageszeitungen jenseits der IT-Welt tätig.

2. Nicht nur eigene Vorstellungen durchpeitschen: Ein Top-CIO ist laut Gartner vor allem ein unglaublich komplex und kreativ denkender Mensch. Als Führungskraft vertraut er aber nicht allein auf die eigene überlegene „Klugheit“ oder auf analytische Fähigkeiten, um die bestmögliche Lösung zu finden. Er agiert kollaborativ, bindet also die Sichtweisen anderer ein.

Allen zuhören, proaktiv handeln

3. Die weiche Seite zeigen: Effektiven CIOs gelinge ein Paradox, berichten die Autoren. Sie gewinnen an Einfluss, in dem sie nicht alles immer unter Kontrolle haben wollen und sich den Luxus der Verletzbarkeit leisten. So schaffen sie es, tiefe und persönliche Verbindungen aufzubauen – und dadurch andere zu inspirieren.

Das soll nicht heißen, dass ein guter CIO ein Weichei ist. Aber er sollte offen sein und gut zuhören. Ein von Gartner befragter IT-Chef berichtet, er habe sich da immer für gut gehalten. Eine interne Evaluation habe tatsächlich eine gute Gesamtbewertung ergeben, ihn aber auch als selektiven Zuhörer ausgewiesen. „Jetzt höre ich allen geduldig zu – und das ist manchmal sehr anstrengend“, berichtet der CIO. „Der Nutzen ist, dass ich so viel mehr über viele Dinge Bescheid weiß und proaktiv handeln kann.“ Humor hilft laut Gartner übrigens auch immer. Sarkasmus hingegen kann demotivieren.

4. Auf die richtigen Verbindungen setzen, um die richtigen Ergebnisse zu erzielen: Klinge nicht überraschend, gestehen die Analysten ein – um dann doch mit einer ungewöhnlichen Beobachtung aufzuwarten. Erfolgreiche CIOs verbringen besonders viel Zeit und Energie damit, abseitige Beziehungen zu pflegen: mit Managern anderer Fachbereiche, mit Zulieferern und Kunden beispielsweise.

Gartner empfiehlt als ersten Schritt ein schnelles Gedankenspiel. CIOs sollten überlegen, welche drei direkten Berichte an den CEO den meisten Einfluss zeitigten und wer jeweils die drei einflussreichsten Menschen auf der nächst unteren Unternehmensebene und außerhalb der Firma seien. Und sich dann fragen, wie diese wohl ihre Beziehung zu einem beschreiben würden und wo man selbst mehr Zeit und Aufmerksamkeit investieren sollte.

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