Wachstum angepeilt

DocMorris schreibt 2023 erneut Verlust

21.03.2024
Die Versandapotheke DocMorris hat 2023 die Verluste weiter eingedämmt.

Bei der Zielsetzung für das operative Ergebnis im laufenden Jahr ist das Thurgauer Unternehmen dennoch etwas vorsichtiger geworden. Das Unternehmen soll nun aber wieder wachsen. Im vergangenen Jahr betrug der bereinigte Betriebsverlust (Ebitda) 34,9 Millionen Franken, wie DocMorris am Donnerstag mitteilte. Im Vorjahr lag das Minus noch bei knapp 93 Millionen, wobei der Vorjahreswert angepasst wurde. Der Reinverlust belief sich auf 117,6 Millionen Franken - nach einem Minus von 171 Millionen im Jahr davor.

DocMorris möchte wieder wachsen.
DocMorris möchte wieder wachsen.
Foto: Ralf Liebhold - shutterstock.com

Damit lag die Online-Apotheke beim bereinigten EBITDA innerhalb der eigenen Zielsetzung von minus 30 bis minus 40 Millionen Franken und im Rahmen der Markterwartungen. Der Reinverlust fiel derweil höher aus als von den Analysten erwartet. Wie schon 2022 konzentrierte sich das Thurgauer Unternehmen im vergangenen Jahr vor allem auf die Profitabilität. Abermalige Verzögerungen bei der Einführung des digitalen Rezepts in Deutschland (E-Rezept) hatten das Unternehmen dazu genötigt, Marketing-Ausgaben zu drosseln und vorerst von seinem Wachstumskurs abzusehen.

Zweiter Umsatzrückgang in Folge

Entsprechend sank nach Jahren des Wachstums der Umsatz das zweite Jahr in Folge. Mit 1,04 Milliarden Franken setzte DocMorris 2023 rund 10 Prozent weniger um als im Vorjahr, wie bereits seit Januar bekannt ist. In Lokalwährungen betrug das Minus 7,4 Prozent. Nicht mehr in den Zahlen berücksichtig wurde das im Frühjahr 2023 an die Migros verkaufte Schweizer Geschäft. Der Verkauf schenkte dem in Schieflage geratenen Unternehmen rund 360 Millionen Franken ein, wie es am Donnerstag heißt. Die Eigenkapitalquote habe sich damit gegenüber dem Vorjahr um 17,8 Prozentpunkte auf 49,7 Prozent per Ende 2023 erhöht.

Mit dem Verkauf des Schweiz-Geschäfts ist DocMorris nun allerdings erst recht vor allem auf das E-Rezept in Deutschland ausgerichtet. Dieses wurde nach vielen Verzögerungen zum Jahresbeginn 2024 verpflichtend eingeführt. Das E-Rezept habe sich seither binnen kürzester Zeit zum neuen Standard entwickelt, schreibt DocMorris. Vor allem soll bald der für Online-Apotheken vor allem relevante volldigitale Einlöseweg von E-Rezepten zur Verfügung stehen. DocMorris sieht darin ein "enormes Marktpotenzial".

Die weiteren Entwicklungen mit dem E-Rezept seien aber "noch nicht vollständig abschätzbar". Die Online-Apotheke erwartet zwar im laufenden Jahr einen Umsatzzuwachs von 10 Prozent, ist aber bei der Entwicklung des Betriebsergebnisses etwas vorsichtiger geworden. Neu wird eine Verbesserung des bereinigten Ebitda auf minus 35 bis 0 Millionen Franken in Aussicht gestellt. Bisher hatte das Unternehmen immer vom Erreichen der Gewinnschwelle gesprochen. Bei den Investitionsausgaben rechnet das Unternehmen für 2024 mit 30 bis 40 Millionen. Weiter gültig ist, dass DocMorris mittelfristig eine Ebitda-Marge von 8 Prozent anvisiert. (dpa/ad)

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