BASF

Einfach schneller sein

Riem Sarsam war Redakteurin des CIO-Magazins.
Schnelligkeit ist für BASF eine existenzielle Eigenschaft. Kunden aus aller Welt sollen flexibel und unkompliziert bedient werden. CIO Andrew Pike unterstützt diese Strategie durch sorgfältiges Abwägen zwischen einer zentralen Organisation und der Berücksichtigung spezieller Anforderungen.

"Es ist ein Pendeln zwischen zwei Extremen“, beschreibt Andrew Pike die Situation. Zwischen der Orientierung an einzelnen Geschäftsbereichen oder der Devise, alles wird zentral geregelt und gesteuert. "Wir versuchen, den richtigen Mittelpunkt zu finden.“

Für Pike liegt dieser Punkt dort, wo sich Querschnittsthemen einheitlich erledigen lassen. Sei es bei großen Themen wie E-Commerce oder bei einzelnen Vorgängen wie einer Auftragsbearbeitung. Gleichzeitig bewegt er sich dahin, wo noch die spezifischen Notwendigkeiten einzelner Geschäftseinheiten berücksichtigt werden können. Das müssen nicht immer hochspezielle Prozesse etwa aus der Forschung sein. Ein simples Beispiel ist die Kommunikation nach außen: Im Bereich Agro etwa verhandeln BASF-Mitarbeiter mit Bauern, für andere Kollegen sind die Gesprächspartner große Autohersteller. "Das lässt sich nicht zentralistisch regeln“, erklärt Pike.

Organisatorisch löst die IT diese Herausforderung, indem die Entscheidungsgremien sowohl regional als auch funktional gemischt sind. Zentrale Verantwortung trägt Pike, der an den CFO berichtet. Außerdem gibt es ein globales IT-Management, in dem Vertreter aus einzelnen Geschäftsbereichen und Regionen die Strategie abstimmen. Damit soll beispielweise sichergestellt werden, dass identische Prozesse identifiziert werden können oder die Umsetzung der IT-Strategie weltweit einheitlich funktioniert. So lassen sich die Abläufe straffen und durch Skalenerträge die Kosten reduzieren.

So zentral wie möglich so dezentral wie nötig? Nein, auf die Formel möchte Pike seine Strategie nicht reduzieren. "So schnell wie möglich“, das ist das Ziel. Schließlich betrifft das nicht nur die IT, betont er. Kundenorientierung spielt im gesamten Konzern eine wesentliche Rolle. Die Klientel soll weltweit einheitlich bedient werden (Stichwort: one face to the customer), damit sie auf Veränderungen entsprechend reagieren kann. Angenommen, ein Kunde verlagert seine Produktion von den USA nach China. "Dann kann BASF reagieren, ohne seine internen Prozesse verändern zu müssen“, sagt Pike. Schließlich sei diese Agilität ein klarer Wettbewerbsvorteil für den Ludwigshafener Chemiekonzern.

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