CIO-Trends 2024

KI wird zum Hebel der Business-Innovation

Florian Stürmer ist Director für IT und digitale Transformation bei Strategy&, dem Strategieberatungsunternehmen von PwC und verfügt über mehr als 15 Jahre Erfahrung in der Durchführung von Transformationsprogrammen mit Fokus auf Daten- und Cloud-Strategien

Fabian Ahrens ist Senior Associate im Bereich Technology Strategy bei Strategy&, dem Strategieberatungsunternehmen von PwC

 

Die Rolle des CIOsRolle des CIOs entwickelt sich weiter: von einem Technologieverwalter zu einem strategischen Partner, der aktiv die Geschäftsmodell-Innovation durch den Einsatz von KI vorantreibt. Durch die Konzentration auf die Bereiche, die den größten Mehrwert versprechen, können CIOs die Geschäftsneuerfindung effektiv unterstützen und gleichzeitig sicherstellen, dass die Investitionen in KI-Technologien maximale Renditen erzielen. Alles zu Rolle des CIO auf CIO.de

Kompetenzaufbau für die digitale Zukunft ("Upskilling")

Ein zentraler Aspekt beim Einsatz neuer Technologien ist die Sensibilisierung der Mitarbeiter für die sich bietenden Möglichkeiten und die Bereitstellung der erforderlichen Schulungen. Im Bereich KI werden Anwendungsfälle und die dafür benötigten Tools im Jahr 2024 einem rasanten Wandel unterliegen. Hierbei liegt die Verantwortung des CIOs nicht nur bei seiner eigenen Abteilung, sondern erstreckt sich auf das gesamte Unternehmen.

Eine Studie der Harvard Business School aus dem September 2023 zeigt, dass Wissensarbeiter mit Zugriff auf KI-Tools ihre Arbeit um 25 Prozent schneller und mit einer um 40 Prozent höheren Qualität erledigen konnten. Dieser Effekt kann in fast allen Bereichen des Unternehmens erreicht werden: Der Einsatzbereich von KI reicht von allgemeinen Funktionen, etwa durch den Einsatz von Tools wie Microsofts Copilot, bis hin zu speziellen Bereichen wie Entwicklung, Produktmanagement oder Kundenservice. Unternehmen wie Bayer oder BP folgen diesem Weg bereits und auch bei PwC werden unsere Mitarbeiter in der Anwendung von KI-Assistenten geschult.

Um diese Ergebnisse zu erzielen, sollten drei Schlüsselbereiche beachtet werden: Zunächst ist es wichtig, eine förderliche Einstellung und Denkweise zu entwickeln. Schulungen sollten darauf abzielen, Missverständnisse zu KI auszuräumen, Mitarbeiter darin zu unterstützen, geeignete Einsatzzwecke und Anwendungsarten für KI zu identifizieren, realistische Erwartungen zu schaffen und eine kollaborative Integration der KI in das Arbeitsleben voranzutreiben.

Als zweiter Schritt ist die Ausbildung in KI-Kompetenzen unerlässlich. Dazu gehört, dass Mitarbeiter lernen, effektive und präzise Problemstellungen für KI-Anwendungen zu formulieren und mittels Prompt Engineering iterativ zu optimieren. Ebenso wichtig ist es, dass sie in der Lage sind, Ungenauigkeiten und Fehlinterpretationen der KI zu erkennen. Abschließend ist es entscheidend, ein fundiertes Training für ethisches und sicheres Handeln im Umgang mit KI anzubieten. Mitarbeiter des gesamten Unternehmens müssen mit relevanten Richtlinien vertraut gemacht werden, um zu verstehen, welche Anwendungen von KI unzulässig sind und wie sie erkennen können, wenn KI-Systeme ethische Grenzen überschreiten.

Der CIO wird 2024 mit maßgeschneiderten Trainingsangeboten und Veranstaltungen zur KI-Nutzung zum Schlüssel für die Einführung von KI-Tools und die Schulung aller Mitarbeiter. Deshalb sollte er darauf hinwirken, dass diese Maßnahmen nicht nur im Unternehmen wahrgenommen, sondern auch Bestandteil von Zielvereinbarungen und Jahresplänen werden.

Cybersicherheit im KI-Zeitalter ("Cyber Security")

Die Einführung von KI in die Arbeitswelt bringt komplexe Veränderungen mit sich, die alle Bereiche von IndustrieIndustrie und Gesellschaft betreffen. Neben positiven Anwendungen werden KI-Technologien jedoch auch von böswilligen Akteuren genutzt. Staatliche Institutionen und kriminelle Gruppen setzen KI zunehmend für Cyberangriffe ein, wie die Produktion von Falschnachrichten in Konfliktsituationen oder bei politischen Wahlen zeigt. Laut der Studie "Cyber Security in Deutschland" von PwC Strategy& ist die Zahl der Cyberangriffe 2023 im Vergleich zum Vorjahr um 59 Prozent gestiegen. KI-basierte Methoden wie Phishing, Spam und Malware nehmen rapide zu, da Kriminelle generative KI nutzen, um schädliche Inhalte zu erstellen und ihre Aktionen zu automatisieren. Top-Firmen der Branche Industrie

Es ist die Aufgabe des CIO, das Unternehmen vor diesen Bedrohungen zu schützen. Ein proaktiver Ansatz ist dabei unerlässlich: 2024 muss der CIO die aktuelle Sicherheitslage neu bewerten, insbesondere im Hinblick auf KI-getriebene Angriffe. Darauf aufbauend muss er die Anforderungen an die Sicherheitsinfrastruktur definieren und deren Modernisierung vorantreiben.

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