IT-Nutzen muss in Budget-Verteilung transparent sein

Klarheit und Flexibilität sind Trumpf

Werner Kurzlechner lebt als freier Journalist in Berlin und beschäftigt sich mit Rechtsurteilen, die Einfluss auf die tägliche Arbeit von Finanzentscheidern nehmen. Als Wirtschaftshistoriker ist er auch für Fachmagazine und Tageszeitungen jenseits der IT-Welt tätig.
Effizienz ist nach der Krise nicht mehr das alleinige Gebot der Stunde. Die IT muss unternehmensweit einen Mehrwert erbringen und neue Geschäftsfelder mit erschließen. Ihr Beitrag dazu muss klar ersichtlich sein – auch in der internen Kostenbuchung.

Die Positionierung der IT im Unternehmen hängt seit Einbruch der Krise mehr denn je davon, sich für die Business-Seite unersetzlich zu machen. Und zwar für diese erkennbar. Da kommt es unter anderem darauf, wie IT-Service-Leistungen intern verrechnet werden.

Dean Branton, CIO des Computer-Dienstleisters KCOM Group, hat in unserer britischen Schwesterpublikation www.cio.co.uk Gedanken dazu gemacht. Er verriet, wie sein Unternehmen das Problem angeht, welche Trends er allgemein sieht und welche fünf Dinge bei der Wahl eines Kostenkalkulations-Modells immer zu berücksichtigen sind.

Weil die Unternehmen nach möglichst präzisen Kalkulationsmethoden suchen, wird derzeit heiß über „Activity Based Costing“ diskutiert. Es handelt sich dabei um ein Instrument, die tatsächlichen IT-Kosten zu ermitteln und jeweils den Geschäftsbereichen zuzuordnen. Ziel ist es, auf diese Weise die „wirkliche“ Profitabilität der IT-Ausgaben herauszufinden. Was in der Theorie so überzeugend klingt, vermag den Experten Branton nicht zu begeistern. In der Praxis müssten viele Firmen eine Menge an Personal und Zeit investieren, um diese aufwändige Kalkulation durchzuführen. Zu viel, um am Ende davon zu profitieren.

Bei KCOM entschied man sich deshalb für einen anderen Ansatz. IT-Projekte werden intern auf Basis eines standardisierten Tagessatzes verrechnet. Wie lange das Projekt dauert spielt ebenso wenig eine Rolle wie die Frage, welche Mitarbeiter beteiligt sind. Die Höhe des Satzes ist so gewählt, dass die IT-Abteilung kostendeckend arbeiten kann. Die dauerhaft in Anspruch genommenen Services werden laut Branton ebenfalls so einfach wie möglich verrechnet. Die konstanten Kosten etwa für Lizenzen oder Wartung werden gesammelt. Für den zum Beispiel durch Help Desk- oder Desktop-Services anfallenden Rest wählt die Finanzabteilung eine Buchung, die ihr sinnvoll erscheint.

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