Doch nicht?

Nestle dementiert Hackerattacke

23.03.2022
In der Nacht auf Mittwoch haben aktivistischen Hackergruppen angeblich gehackte Nestle-Daten ins Netz gestellt. Laut Nestle entbehrt die Behauptung eines Cyberangriffs allerdings jeglicher Grundlage.

Die Hackergruppe Kelvinsecurity veröffentlichte ein kleines Muster der fraglichen Datenbankeinträge über Twitter, machte aber geltend, insgesamt 10 Gigabyte an Daten erbeutet zu haben. Große Aufmerksamkeit verschaffte den Aussagen die Weiterverbreitung über den Twitteraccount "LatestAnonPress", der nach eigenen Angaben zum Hackerkollektiv Anonymous gehört. Dies ist allerdings schwierig zu überprüfen, da es sich bei Anonymous um eine dezentrale Gruppierung handelt.

Bei Nestle dementiert man ein Datenleak nachdrücklich.
Bei Nestle dementiert man ein Datenleak nachdrücklich.
Foto: Richard Juilliart - shutterstock.com

Die Behauptung einer Cyberattacke gegen Nestle und ein daraus entstehendes Datenleak entbehre jeglicher Grundlage, entgegnete der Konzern in einer Stellungnahme. Es handle sich um einen Fall vom Februar dieses Jahres, als randomisierte und hauptsächlich ohnehin öffentlich verfügbare Testdaten für eine kurze Zeit aus Versehen online gestellt worden seien.

Man habe den Fall schnell untersucht und sei zum Schluss gekommen, dass keine weiteren Maßnahmen notwendig seien. "Cybersicherheit ist eine unserer Top-Prioritäten", erklärte das Unternehmen weiter.

Hackergruppen hatten zum Sturm auf Nestle geblasen, nachdem der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj den weltgrößten Nahrungsmittelkonzern dafür kritisiert hatte, Russland nicht zu verlassen. Nestle hat laut eigenen Angaben alle Importe und Exporte aus Russland gestoppt, außer bei lebenswichtigen Produkten.

Rund um den Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine melden Hackergruppen immer wieder Erfolge bei Cyberattacken. Nicht immer handelt es sich dabei aber auch um tatsächliche Attacken. Oft werden auch lediglich bereits öffentlich zugängliche Daten online gestellt. (dpa/ad)

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