Cebit 2005

Sparpläne der IT-Verantwortlichen umstritten

Horst Ellermann ist Herausgeber des CIO-Magazins und Ambassador für CIOmove in Deutschland.
Um zwei Prozent wollen deutsche CIOs 2005 die Kosten für IT-Arbeitsplätze drücken. Das hat eine auf der Cebit vorgestellte Studie der Beratungsfirma Droege & Comp. und des Handelsblatts ergeben. Die Frage, ob dieses Ziel nun zu hoch oder zu niedrig angesetzt ist, stand im Zentrum einer anschließenden Diskussion.

Weitere Verbesserungen im Einkauf und eine längere Nutzung der Hardware sind die Rezepte, mit denen die IT-Verantwortliche hierzulande die Kosten für IT-Arbeitsplätze senken möchten. Im Anschluss an die Vorstellung dieser Ergebnisse diskutierten die CIOs von Kühne und Nagel, Heidelberger Druck und mmO2 sowie der CTO der HVB-Group auf der Cebit über diese Strategie.

"Zwei Prozent sind bei Hardware absolut unakzeptabel“, sagte Alexander Röder, CIO bei mmO2. Gerade im Speicherbereich erwarte er viel höhere Einsparungen. Dafür erntete er böse Blicke seines Sitznachbarn auf dem Podium: Wolfgang Kroth, Geschäftsführer von EMC Deutschland, warnte vor einem weiteren "Ankitzeln des Wettbewerbs“. "Man kriegt immer nur das, was man bezahlt“, sagte Kroth, dem das stetige Nachbessern der Einkaufskonditionen durch die CIOs Unbehagen bereitet.

Röder ließ sich allerdings nicht vom Kurs abbringen und legte weiter nach. Sparen könne man nicht nur bei der Hardware: "Ich erwarte, dass die Dienstleister bei den Services ihre Tagessätze um zehn Prozent reduzieren.“ Hier erntete er Widerspruch von Heinz Paul Bonn, Vorstand der GUS Group und Vize-Präsident des Bitkom. Tagessätze von unter 350 Euro pro Tag führten zu einer schmerzhaften Reduktion der Qualität, so Bonn.

Da besonders der Mittelstand in den letzten Jahren kräftig an Ausgaben gespart habe, sei es nun wieder an der Zeit zu investieren: "Man kann nicht dauernd unter Wasser bleiben“, kommentierte Bonn Pläne, Geräte weit über den Abschreibungszeitraum hinaus zu nutzen. "Das Luft anhalten ist jetzt zu Ende.“

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