Großinvestor Kretinsky

Tscheche kauft weitere Metro-Anteile von Ceconomy

20.09.2018
Bisher ist der tschechische Großinvestor Kretinsky in Deutschland vor allem als Käufer der Vattenfall-Braunkohle-Sparte bekannt. Nun greift er bei dem Metro nach mehr Macht. Was hat er mit dem Konzern vor?
Die Metro AG hat mit Daniel Kretinsky einen neuen strategischen Investor.
Die Metro AG hat mit Daniel Kretinsky einen neuen strategischen Investor.
Foto: Metro

Der tschechische Milliardär Daniel Kretinsky baut seinen Anteil am deutschen Groß- und Einzelhandelskonzern MetroMetro weiter aus. Mit seinem Kompagnon Patrik Tkac sicherte er sich den Zugriff auf neun Prozent der Metro-Aktien, die bisher von der Elektronikkette CeconomyCeconomy gehalten wurden. Das teilten beide Seiten am Donnerstag mit. "Damit werden wir zum strategischen Investor bei der Metro AG", teilte Kretinsky mit. "Das wissen wir sehr zu schätzen." Top-500-Firmenprofil für Ceconomy AG Top-500-Firmenprofil für Metro

Bereits im August hatte Kretinsky überraschend 7,3 Prozent der Metro-Stammaktien übernommen. Diese waren bis dahin vom Duisburger Familienkonzern HanielHaniel gehalten worden. Außerdem erhielt er von Haniel eine Option auf den Kauf der restlichen 15,2 Prozent. Top-500-Firmenprofil für Haniel

Nutzt der tschechische Milliardär all seine Kaufoptionen, kann er seinen Anteil an dem Unternehmen - zu dem neben den Metro-Großmärkten derzeit auch noch die kürzlich zum Verkauf gestellte Supermarktkette Real gehört - auf mehr als 30 Prozent steigern. Damit wäre die Schwelle überschritten, ab der ein Übernahme-Angebot für die gesamte Metro-Gruppe unterbreitet werden müsste.

Ceconomy verkauft an Kretinsky

Ceconomy verkauft in einem ersten Schritt zunächst eine rund 3,6-prozentige Beteiligung an der Metro an Kretinsky. Gleichzeitig vereinbarten beide Seiten jedoch auch eine Option für den Kauf eines weiteren 5,4-prozentigen Metro-Aktienpakets. Diese werde "voraussichtlich innerhalb der kommenden neun Monate ausgeübt", kündigte Ceconomy an.

Ceconomy hatte die Aktien bei der Aufspaltung der "alten" Metro in einen LebensmittelhändlerLebensmittelhändler und einen Elektronikhändler als "Mitgift" erhalten. Der Finanzvorstand des Elektronikhändlers, Mark Frese, betonte, die Transaktion sei eine gute Nachricht für Ceconomy. Die Einnahmen aus dem Verkauf würden die Bilanz des Händlers stärken. Top-Firmen der Branche Handel

Gleichzeitig würden Risiken, die mit dem Aktienpaket verbunden seien, ausgeräumt. Zuletzt hatten die Kursverluste der Metro-Aktie wegen der dadurch notwendig gewordenen Wertberichtigungen die Ceconomy-Bilanz erheblich belastet.

Kretinsky herrscht über ein großes Firmenimperium. Zu seiner Energie- und Industrie-Holding (EPH) gehört etwa die frühere Vattenfall-Braunkohle-Sparte in Ostdeutschland. Zu seinen konkreten Plänen für die Metro wurde zunächst nichts bekannt. (dpa/rs)

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