Strategien


"Digitalisierter Schrott bleibt Schrott"

Was IT-Governance-Tools leisten

Riem Sarsam war Redakteurin des CIO-Magazins.

Portfolio-Management, Projektgesundheit - das sind Punkte für die Wertschöpfung innerhalb der IT. Wo bleibt da der Beitrag für das gesamte Unternehmen?

Gesundheit III: Funktionen stimmen.
Gesundheit III: Funktionen stimmen.

Das ist genau das, was sich durch die Studie belegen ließ. Es besteht letztlich ein direkter Zusammenhang für das Business. Etwa dadurch, dass die Wege vom Investitionsantrag bis zur Life-Setzung des Projektes kürzer werden. Wenn ein Unternehmen also ein neues Angebot entwickelt und dies vier bis sechs Wochen schneller umsetzt als der Wettbewerber, dann hat das gewaltige Auswirkungen auf den Umsatz.

Sie beschäftigen sich ja schon lange mit dem Thema. Hat die Studie lediglich bestätigt, was Sie schon immer wussten, oder gab es Überraschungen?

Es gibt drei konkrete Resultate, die ich in dieser Form nicht erwartet hatte. Erstens die Höhe der Korrelation zwischen Governance-Prozessen und der Wertschöpfung mit über 50 Prozent. Das ist ein sehr hoher Faktor. Man kann in der IT vieles machen, aber nur diese sechs Prozesse einzuführen heißt demnach, dass man schon ordentlich aufräumen kann. Zweitens das Gewicht des Portfolio-Managements.

Beschleunigung: Ziele schnell umsetzen.
Beschleunigung: Ziele schnell umsetzen.

Die Relevanz ist signifikant. Es ist demnach das Softwaremodul, das auf die meisten der sechs Governance-Prozesse einwirkt, also den stärksten Hebel für Verbesserungen liefert. Drittens fand ich es verwunderlich, dass die Unternehmensvariablen, also Größe, Kultur oder Organisation, keine Rolle beim Einfluss der Governance-Prozesse spielen.

Was muss ein CIO beachten, wenn er sich für die Software interessiert?

Vom Prinzip her arbeiten die Lösungen sehr ähnlich. Einfach gesagt, der Blick in den rechten oberen Quadranten von Gartner ist da schon hilfreich. Wir schätzen den Aufwand für die Vorbereitung auf rund 200 Manntage - nicht unbedingt weniger, aber bitte auch nicht mehr! Unternehmen, die sich dafür zwei Jahre Zeit nehmen, werden auch nicht glücklicher. Zentral ist, dass man die Governance-Prozesse verstanden und richtig aufgesetzt hat. Flapsig gesagt: Wenn ich schlechte Prozesse, also Schrott, habe und diese digitalisiere, dann habe ich am Ende halt digitalisierte schlechte Prozesse - also immer noch Schrott …

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