Patzer ausbügeln
4 Tipps, wie Sie ein Bewerbungsgespräch retten
In einem Bewerbungsgespräch steht viel auf dem Spiel. Sie wollen den alten, vielleicht langweiligen Job hinter sich lassen und der besser bezahlte Job mit mehr Verantwortung ist in Reichweite. Doch vor allem in solchen mit Spannung erwarteten Situationen läuft irgendetwas schief - und hinterher grübelt man verzweifelt. Auch wenn Sie nicht gerade einen dieser schlimmsten Fehler im Bewerbungsgespräch begangen haben, muss man trotzdem hinterher manchmal den Schaden begrenzen.
Doch das ist gar nicht so leicht. Die Gefahr ist groß, dass Sie den guten Eindruck, den Sie hinterlassen haben, durch hektische Aktivität wieder ruinieren. Oder schlimmer: Sie stoßen den Interviewpartner erst mit der Nase auf den Patzer, den Sie begangen haben. Ohne Ihr Eingreifen wäre dem Personaler der Fehler gar nicht aufgefallen.
Wenn Sie glauben, dass Sie nach einem Interview etwas retten müssen, hat Katie Douthwaite von Mashable vier Tipps zusammen gestellt, wie Sie ein desaströses Vorstellungsgespräch in Würde überleben.
- Bewerbungsgespräch
"Warum sollen wir gerade Sie einstellen?" Als Bewerber zahlt es sich aus, auf diese Frage im Vorstellungsgespräch vorbeireitet zu sein. Was Sie sonst noch über eine erfolgreiche Bewerbung wissen sollten, das sagt Ihnen Cornelia Riechers, Autorin des paradoxen Bewerbungsratgebers "So bleiben Sie erfolgreich arbeitslos.", in den folgenden zehn Tipps. - Traumberuf
Der erfolgreiche Bewerber weiß, was er will. Er hat das, was er am allerliebsten tut, zu seinem Beruf gemacht. Die Freude an seiner Arbeit gibt ihm immer genug Kraft, um sich und seine Familie damit zu ernähren, auch in schlechten Zeiten. Wenn er in einer Firma seinen Job verliert, findet er im Handumdrehen etwas Neues oder macht sich selbständig. - Eigeninitiative
Der erfolgreiche Bewerber wartet nicht, wie der Mann auf dem Bild, bis jemand an seiner Haustür klingelt und ihm seinen neuen Job auf dem Silbertablett serviert. Er wird selbst aktiv und setzt alle Hebel in Bewegung. In seine Bewerbungskampagne investiert er genauso viel Arbeit wie in eine Vollzeitanstellung. Rückschläge verkraftet er gut, weil er immer mehrere Eisen im Feuer hat. - Zielgerichtete Bewerbung
Der erfolgreiche Bewerber sieht ein Unternehmen nicht als Anlaufstelle für seine Versorgungsansprüche. Vielmehr agiert er wie ein Verkäufer, der dem Arbeitgeber einen Nutzen bietet und dafür eine Vergütung erhält. Er zeigt dem Unternehmen, was er leisten kann, um dessen Umsätze und Gewinne zu steigern. - Selbstpräsentation
Der erfolgreiche Bewerber knausert nicht und übertreibt nicht. Sein Foto misst etwa sechs mal neun Zentimeter, seine schlichte, praktische Bewerbungsmappe umfasst maximal sieben bis zehn Dokumente. Sein Anschreiben passt auf ein Blatt; sein Lebenslauf darf sich über zwei bis drei Seiten erstrecken. Beim Vorstellungsgespräch tritt er bescheiden, jedoch nicht unterwürfig auf und strahlt Selbstvertrauen aus, ohne arrogant oder anmaßend zu wirken. Achten Sie auf Ihre Körperhaltung: verkrampfte Hände und unruhige Füße wirken unsicher. - Bewerbungsmappe
Der erfolgreiche Bewerber gestaltet seine Bewerbungsunterlagen so, dass der Arbeitgeber seine Eignung für den angestrebten Job erkennt. Er legt den Schwerpunkt auf diejenigen Erfahrungen und Kompetenzen, die ihn dafür qualifizieren. - Anschreiben
Der erfolgreiche Bewerber befasst sich gründlich mit einem Stellenangebot, bevor er es beantwortet. Seine Analyse beginnt ganz oben, bei der Selbstdarstellung des Unternehmens und der Beschreibung der Aufgaben. Er versteht, worauf es bei der ausgeschriebenen Position ankommt, und arbeitet in seinem Anschreiben Punkt für Punkt alles ab, was er in Bezug auf die Anforderungen zu bieten hat. Dabei vergisst er auch seine Englisch- und IT-Kenntnisse nicht. - Stärken und Schwächen
Der erfolgreiche Bewerber besinnt sich auf seine besonderen Stärken. Dann findet er heraus, welche Unternehmen Bedarf an seinem Können haben. An diese wendet er sich, lange bevor sie ein Stellenangebot veröffentlichen. So erschließt er den verdeckten Stellenmarkt und verschafft sich dadurch Vorteile. - Wege zum Markt
Der erfolgreiche Bewerber kennt mehr als einen Weg zum neuen Job. Er reagiert auf Angebote in Printmedien und Internet-Jobbörsen, er schaltet auch ein eigenes Stellengesuch. Die Möglichkeiten der Agentur für Arbeit schöpft er aus, einschließlich der angeschlossenen Institutionen wie ZAV (Zentrale Auslands- und Fachvermittlung). Er geht von selbst auf Firmen zu, nicht nur per Telefon, Brief und E-Mail, sondern auch persönlich. Sein berufliches und privates Kontaktnetzwerk nutzt er, um seinen Aktionsradius zu erweitern. Und er optimiert seinen Auftritt mit der Unterstützung eines Outplacement- oder Karriereberaters. - Vorstellungsgespräch
Im Vorstellungsgespräch zeigt der erfolgreiche Bewerber, dass er sich mit seinem zukünftigen Unternehmen und seiner Tätigkeit dort intensiv beschäftigt hat und dass er die anstehenden Aufgaben lösen kann. Außerdem spürt man seine Freude an genau dieser Arbeit, deshalb hat er die Nase vorn und kann die Konkurrenz ausstechen. - Einarbeitungszeit
In der Probezeit achtet der erfolgreiche Bewerber vor allem darauf, sich in das bestehende Team einzufügen. Er weiß, dass sein Erfolg nur zu zwanzig Prozent von seinen fachlichen Leistungen abhängt. Weil er dafür sorgt, dass sein Chef und seine neuen Kollegen ihn mögen, umgibt ihn automatisch auch der Nimbus des Tüchtigen.
1. Nicht grübeln
Das Gespräch noch einmal durchgehen - ganz normal. Hat man auch wirklich gelächelt? Am Ende noch ein paar Fragen gestellt? Aber zweifeln Sie nicht jedes einzelne Detail an. Ihre vermeintlichen Fehler sind aller Wahrscheinlichkeit nach ohnehin nur für Sie selbst sichtbar. Ihrem Gesprächspartner ist es mit Sicherheit nicht aufgefallen, dass ihr persönlicher Fünf-Jahresplan nicht völlig ausgearbeitet war oder dass ihre Stimme einmal gezittert hat.
Grübeln Sie nicht darüber nach. In den meisten Fällen müssen Sie Ihre "Fehler" nicht ansprechen. Im Gegenteil, wenn Sie den Personaler darauf hinweisen, klingt das in seinen Ohren sogar noch schlimmer, als es tatsächlich war. Wenn Sie sich aber ganz sicher sind, dass Sie eine Frage wirklich nicht professionell beantwortet haben oder wichtige Einzelheiten, etwa Ihre Social Media Kompetenz, nicht angesprochen haben, dann müssen Sie sich überlegen, was Sie dagegen tun können.
Das ist der nächste Schritt: ...