Interview mit Hans-Joachim Popp

All-Tage und Ball-Tage



Simon Hülsbömer betreut als Senior Research Manager Studienprojekte in der Marktforschung von CIO, CSO und COMPUTERWOCHE. Zuvor entwickelte er Executive-Weiterbildungen und war rund zehn Jahre lang als (leitender) Redakteur tätig. Hier zeichnete er u.a. für die Themen IT-Sicherheit und Datenschutz verantwortlich.
CIO: Herr Popp, würden Sie gerne einmal als Weltraumtourist zur Raumstation ISS fliegen?

CIO: Herr Popp, würden Sie gerne einmal als Weltraumtourist zur Raumstation ISS fliegen?

POPP: Ich bin kein Achterbahnfahrer und steige auch nicht freiwillig in die Zentrifuge. Trotzdem würde ich einen Ausflug ins All sofort wagen, wenn ich die Chance dazu bekäme. Der Astronaut Thomas Reiter, als DLR-Vorstand einer meiner wichtigsten Kunden, hat mir erzählt, dass der Blick auf unsere so verletzliche Erde vom Weltraum aus schwer zu beschreiben und absolut einmalig ist. Sein Respekt für unsere Umwelt ist viel größer geworden. Ich würde viel darum geben, das einmal selbst zu erleben.

CIO: Sie haben nebenbei als ehrenamtlicher Vorstand im DLR-Kindergarten ausgeholfen. Wie lässt sich so etwas mit dem hektischen Leben als IT-Manager vereinbaren?

POPP: Ich muss zugeben, dass mich so mancher für verrückt erklärt hat. Aber wir hatten ein extrem schwieriges Personalproblem und wenig Erfahrung in der Elternschaft. Da musste ich mich mit meinen Kenntnissen im Personal-Management einfach engagieren. Die Kinder unserer Mitarbeiter sind der wissenschaftliche Nachwuchs von morgen. Dafür muss Zeit übrig sein. Da weiß ich auch den DLR-Vorstand hinter mir.

CIO: Wenn Sie für einen Tag mit jemandem tauschen könnten - wen würde es treffen?

POPP: Für seinen Führungsstil bewundere ich Fußballbundestrainer Joachim Löw. Er hat eine glasklare Vorstellung seiner Ziele und setzt sie auch deutlich, mit wenig Emotionen, aber kooperativ durch. Er verwaltet keine Denkmäler, sondern fördert immer die derzeit Besten. Fußball und IT-Management haben viel gemeinsam: Taktik, Technik und Psychologie greifen so eng ineinander, dass es immer wieder zu frappierenden Überraschungen kommt. Aber die Grundlage ist immer, sein Handwerk zu verstehen. Und das ist bei mir eben das Verständnis von Geschäftsanforderungen, Kundenbedürfnissen und Informationstechnologie in schwierigen Umgebungen. Ich fühle mich in der Raumfahrt deshalb sehr wohl.

CIO: Und ihre zwei Jungs zu Hause: sind die auch "Raumfahrer"?

POPP: Die sind begeistert. Der Kleinere fragt mich regelmäßig, ob ich heute wieder an einer Rakete herumgeschraubt habe. Da geht mir natürlich das Herz auf.

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