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SEPA-Umstellung

Banken fürchten Zusatzkosten - und zögern

Christiane Pütter ist Journalistin aus München.
Erst 13 Prozent der Überweisungen wickeln Banken im SEPA-Format ab, so eine Capco-Umfrage. Dabei müssten sie sich bei der Umstellung auf das System sputen.

Der Begriff Single Euro Payments Area, kurz SEPA, umschreibt das Projekt eines europaweit einheitlichen Zahlungsraums für Transaktionen in Euro. Innerhalb dieses einheitlichen Euro-Zahlungsverkehrsraums sollen Kunden keine Unterschiede mehr zwischen nationalen und grenzüberschreitenden Zahlungen erkennen.

Branchenkenner rechnen damit, dass Banken ab Ende 2012 alle Überweisungen im SEPA-Format abwickeln müssen. Bisher scheuen die Geldinstitute das einheitliche Format für die Euro-Zone aber noch.
Branchenkenner rechnen damit, dass Banken ab Ende 2012 alle Überweisungen im SEPA-Format abwickeln müssen. Bisher scheuen die Geldinstitute das einheitliche Format für die Euro-Zone aber noch.
Foto: MEV Verlag

Noch hat die Europäische Kommission keinen Termin für die verbindliche SEPA-Implementierung festgelegt. Branchen-Insider gehen jedoch davon aus, dass Überweisungen bis Ende 2012 im SEPA-Format erfolgen müssen, Lastschriften bis Ende 2013. Laut der Umfrage "SEPA pumps up the volume" der auf die Finanzbranche spezialisierten IT- und Unternehmensberatung Capco aus Antwerpen ist das vielen europäischen BankenBanken zu früh. Capco hat Entscheider aus 49 Geldinstituten in Europa befragt. Top-Firmen der Branche Banken

Banken können keine Gebühr mehr verlangen

Das heißt in Zahlen: Derzeit laufen dreizehn Prozent der Überweisungen im SEPA-Format. Bei den Lastschriften ist es noch nicht einmal ein Prozent. Ein Umfrage-Teilnehmer einer französischen Bank gab zu Protokoll, er schätze die Umstellungszeit auf fünf Jahre.

Jede zweite Bank steht dem Thema SEPA denn auch skeptisch gegenüber. Die Entscheider fürchten finanzielle Einbußen: Zum Einen können sie innerhalb des europäischen Zahlungsverkehrs keine Gebühren mehr berechnen, zum Anderen fallen für den Betrieb zweier paralleler Systeme in der Umstellungsphase Kosten an.

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