Die kleine Revolution

Bielefeld setzt EU-Dienstleistungsrichtlinie um

Riem Sarsam war Redakteurin des CIO-Magazins.
Ende nächsten Jahres muss die EU-Dienstleistungsrichtlinie umgesetzt sein. Die Stadt Bielefeld will dies mit Hilfe von SAP-Software machen. Für die Technik ist damit gesorgt, für Informatikleiter Bernd Landgraf ist die organisatorische Vorbereitung jedoch die viel größere Herausforderung.
Eine Festung, die heute niemandem mehr den Zutritt verwehrt: die im 13. Jahrhundert erbaute Sparrenburg, das Wahrzeichen Bielefelds.
Eine Festung, die heute niemandem mehr den Zutritt verwehrt: die im 13. Jahrhundert erbaute Sparrenburg, das Wahrzeichen Bielefelds.

Es ist gut 500 Jahre her, da Bielefeld mit Mauern, Wällen und Wassergräben gesichert und dadurch vom Umland abgeschlossen war. Heute ist die Stadt in Ostwestfalen ein Teil Europas, eingebunden in ein Netz aus Kulturen, Wirtschaft, Politik - und Regularien. Etwa der EU-Dienstleistungsrichtlinie.

Diese Richtlinie ist Ende 2006 in Kraft getreten, bis Ende 2009 soll sie umgesetzt werden. Hintergrund ist der Wunsch der Europäischen Union zu weniger Bürokratie. Die Richtlinie soll durchsetzen, dass alle Unternehmen europaweit dieselben Bedingungen vorfinden.

Eine zentrale Rolle spielt der "EA", der sogenannte einheitliche Ansprechpartner. Er wird zukünftig der Kontaktpunkt für sämtliche Belange sein, die sich bei der Anmeldung eines Gewerbes ergeben. Darüber hinaus will die EU, dass sich die Vorgänge in Zukunft auf elektronischem Weg erledigen lassen.

Webseite führt den Antragsteller

Für letzteres holt sich Bielefeld die Unterstützung von SAP. Die Stadt verzeichnet jährlich rund 3000 Gewerbeanmeldungen, knapp 2000 Ummeldungen und etwa 2800 Abmeldungen. Gemäß einem jüngst unterschriebenen Vertrag wird SAP der Stadt eine Musterlösung zur Verfügung stellen, die die Verwaltungsabläufe automatisiert. Ab Frühjahr 2009 soll die auf SAP Netweaver und SAP CRM basierende Software für Bielefeld zur Verfügung stehen.

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