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BMW nutzt Digital Twins in der Entwicklung

Bernd Reder ist freier Journalist und Autor mit den Schwerpunkten Technologien, Netzwerke und IT in München.
Mithilfe virtueller Zwillinge entwickeln Fachleute der BMW Group künftig Fahrzeuge. Dies ermöglicht eine Plattform von BMW und Dassault Systèmes.
Die 3DExperience Platform von Dassault Systèmes generiert Digital Twins von Fahrzeugen und deren Komponenten. Die BMW Group entwickelt zusammen mit dem französischen Unternehmen auf Basis von 3DExperience eine neue Engineering-Plattform.
Die 3DExperience Platform von Dassault Systèmes generiert Digital Twins von Fahrzeugen und deren Komponenten. Die BMW Group entwickelt zusammen mit dem französischen Unternehmen auf Basis von 3DExperience eine neue Engineering-Plattform.
Foto: Dassault Systèmes

Mehr als 17.000 Ingenieure von BMWBMW aus unterschiedlichen Sparten sollen die Engineering-Plattform nutzen. Sie basiert auf der 3DExperience Platform von Dassault Systèmes. Das System ermöglicht es Entwicklern, standort- und bereichsübergreifend am digitalen Zwilling eines Fahrzeugs zu arbeiten. Top-500-Firmenprofil für BMW

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Die Fachleute sind außerdem in der Lage, das digitale Abbild eines Automobils mit Echtzeitdaten zu modifizieren. Dadurch können sie Komponenten einfacher wiederverwenden, etwa dann, wenn sie mehrere Varianten eines Fahrzeugmodells erstellen. Dies ist für Hersteller wichtig, die viele Versionen von Automobilen - oder anderen Produkten - anbieten.

Kurze Durchlaufzeiten

Von einer zentralen Entwicklungsplattform in Verbindung mit Digital Twins verspricht sich die BMW Group noch weitere Vorteile. Dazu zählen kürzere Durchlaufzeiten - von der Entwicklung bis zur Fertigung von Fahrzeugen. Außerdem lässt sich der Einsatz der Engineering-Plattform auf weitere Disziplinen erweitern, etwa die Modellierung und Simulation. Ein wichtiger Punkt ist zudem, dass BMW die Daten von vorhandenen IT-Lösungen auf die neue Plattform übertragen kann.

Die BMW Group will mithilfe von digitalen Zwillingen Fahrzeuge und Varianten von Modellen schneller entwickeln und fertigen, etwa wie hier im Werk Dingolfing.
Die BMW Group will mithilfe von digitalen Zwillingen Fahrzeuge und Varianten von Modellen schneller entwickeln und fertigen, etwa wie hier im Werk Dingolfing.
Foto: BMW Group

"Nur wenn wir digital denken, vernetzt arbeiten und auf eine integrierte Datenbasis setzen, können wir unseren Engineering-Prozess optimieren", betont Julien Hohenstein, Vice President Processes, Digitalization, Governance Idea to Offer bei der BMW Group im Bereich Forschung und Entwicklung. "Die 3DExperience Platform wird diesen Ansatz unterstützen und uns helfen, ein höheres Qualitätsniveau unserer Prozesse zu erreichen."

Herausforderung: Interoperabilität

Laut einer Studie des Hamburger Marktforschungsunternehmens IoT Research von Ende 2023 zählt Dassault Systèmes zu den führenden Anbietern von Digital TwinsDigital Twins. Neben Firmen aus dem Automatisierungssektor wie ABB, Siemens, Bosch, PTC und GE engagieren sich auch Cloud-Service-Provider wie AWS, Google und Microsoft in diesem Bereich. Hinzu kommen IT-Unternehmen wie IBM, Oracle und SAP. Alles zu Digital Twin auf CIO.de

Die BMW Group arbeitet bereits seit Jahrzehnten mit Dassault Systèmes zusammen. Daher dürfte für das Unternehmen das Thema Interoperabilität von Digital Twins keine zentrale Rolle spielen. Allerdings ist laut IoT Research dieser Faktor entscheidend für die Erfolg des Konzepts.

Positiv ist, dass mehrere Organisationen an herstellerübergreifenden Frameworks arbeiten. So entwickeln die Plattform Industrie 4.0 und das amerikanische Clean Energy Smart Manufacturing Innovation Institute (CESMII) Standards, ebenso das Digital Twin Consortium (DTC) und die Industrial Digital Twin Association (IDTA).

BMW | Digitaler Zwilling
Branche: AutomobilAutomobil
Use Case: Standort- und abteilungsübergreifende Entwicklung von Fahrzeugen
Lösung: Engineering-Plattform mit virtuellen Zwillingen
Partner: Dassault Systèmes Top-Firmen der Branche Automobil

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