Retail IT


Schulungsinitiative

Das EECC will RFID zum Durchbruch verhelfen

10.08.2009
Von Hartmut  Wiehr
RFID steht seit langem auf der Dringlichkeitsliste der Retail-Branche. Doch die konkreten Erfolge sind trotz jahrelanger Pilotprojekte noch immer eher spärlich gesät. Unternehmensübergreifende Lösungen fehlen. Ein Seminar des European EPC Competence Center in Neuss (EECC) will nun die Basis für neue Software-Konzepte bei RFID bieten.


Das European EPC Competence Center in Neuss (EECC) will die Unternehmen schon länger bei der praktischen Umsetzung von RFID unterstützen. Es geht auf eine Gründung durch GS1 Germany, die Deutsche Post World Net, Karstadt Warenhaus und die Metro Group (Betreiberin des „Future Store“) zurück. Ziel von EECC ist es, "die RFID-Technologie und den Elektronischen Produkt-Code (EPC) als internationalen, branchenübergreifenden Standard in Europa zu etablieren". Dazu wurde auch ein europäisches Testlabor im September 2005 durch die internationale Organisation EPCglobal als "EPCglobal Performance Test Center" zertifiziert.

Das EECC bietet eigene Schulungen an, um RFID endlich zur Durchsetzung zu verhelfen.
Das EECC bietet eigene Schulungen an, um RFID endlich zur Durchsetzung zu verhelfen.


Nach Aussage des EECC ist der RFID-Markt in Deutschland "der größte nach den USA". Sein Wachstum sei kontinuierlich. Dennoch ist er geprägt von vielen kleinen Lösungen in nahezu allen Branchen: "Nur selten gibt es - wie im Textilhandel - durchgängige Lösungen über mehrere Prozesspartner hinweg." Wie EECC feststellt, ist die Hardware inzwischen über die meisten Herstellergrenzen hinweg einsetzbar. Doch im Bereich der Applikationen verfolge jeder Hersteller und jeder Anwender seinen eigenen Ansatz. Diese Lösungen seien untereinander nicht kompatibel oder vergleichbar.

Das EECC resümiert: "Sie haben zum Beispiel keine einheitlichen Zugriffsebenen, und auch die darauf laufenden Prozesse sind nicht einheitlich definiert." So könne es passieren, dass die Logik zur Interpretation der Leseereignisse direkt an der Hardware sitzt und online läuft, sie aber erst am Ende der Prozesskette per Datenbankzugriff angewandt werden kann. Deshalb ergeben sich auch sehr unterschiedliche Anforderungen an das Gesamtsystem.

Und mit jeder weiteren Anpassung an den jeweiligen Spezialfall würden so Komplexität und Probleme der proprietären Ansätze weiter steigen. Deshalb macht nach Aussage des EECC die Vielfalt an verschiedenen Insellösungen jede Weiterentwicklung sehr teuer und ist auch nicht zukunftssicher. Der erwünschte wirtschaftliche Benefit würde aber erst dann erzielt, wenn Transparenz über günstige Standardlösungen existiere und die Lösungen über Endabnehmer realisiert werden.

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