Cloud&Heat

Dresdner Start-up vermarktet Server-Wärme

16.08.2017

Auch im Eurotheum, dem ehemaligen Sitz der Europäischen Zentralbank (EZB) in Frankfurt, sollen ab September Cloud&Heat-Server vor sich hin arbeiten und den Turm mitheizen. Und ein ganzer Container voller Schränke soll demnächst nach Norwegen verschifft werden. Abnehmer: ein dortiger "grüner" Rechenzentrums-Anbieter.

Ein Schrank mit der Wasserkühlung koste 25.000 bis 250.000 Euro, je nach Ausstattung, sagt Röhrs: "Die Anschaffung ist etwas teurer als eine Rechenanlage mit 0815-Luftkühlung." Die Mehrkosten seien aber in wenigen Monaten ausgeglichen. Denn mit dem System werde die Hälfte der Ausgaben gespart, die sonst mit klassischer Luftkühlung anfallen.

Was die Kunden mit den Rechnerkapazitäten dann machen, bleibt ihnen überlassen. Entweder sie nutzen sie selbst, oder aber sie vertreiben die Prozessorleistung weiter - zum Beispiel an Leute, die Cloud-Speicherplatz brauchen. So will es Innogy machen.

Ob diese Idee zukunftweisend ist? "Die Nachfrage nach Rechenleistung wird auf jeden Fall immer größer", sagt Uwe Kluge, Mitarbeiter der Sächsischen Energie-Agentur. Damit würden auch die Rechenzentren größer. Deren Abwärme wiederum werde weltweit immer mehr genutzt - aus Kostengründen. "Das macht mehr Sinn, als solche riesigen Wärmemengen in die Umwelt zu blasen."

Server-Abwärme bisher ungenutzt

Und tatsächlich liebäugeln viele Betreiber von Rechenzentren mit der Abwärme-Nutzung. Einer Befragung des Berliner Borderstep-Instituts zufolge glaubt die Hälfte der Betreiber, damit viel Energie sparen zu können. 30 Prozent versuchten das schon - aber meist nur in sehr geringem Umfang, teilt Ralph Hintemann mit, IT-Experte des Instituts.

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