Strategien


Nach dem Scheitern

Duet Enterprise verbindet SAP mit Microsoft



Wolfgang Miedl arbeitet Autor und Berater mit Schwerpunkt IT und Business. Daneben publiziert er auf der Website Sharepoint360.de regelmäßig rund um Microsoft SharePoint, Office und Social Collaboration.
Microsoft und SAP versprechen zum zweiten Mal die nahtlose Integration von Business-Daten und Geschäftsprozessen."Duet Enterprise" soll weiter greifen als der erste Versuch von 2005.

Dass zwei Software-Anbieter zusammenarbeiten, statt sich auszustechen, dafür muss es schon einen guten Grund geben: Im Falle von Microsoft und SAP kam der Druck von den Kunden, die sich endlich eine bessere Verzahnung der beiden Plattformen wünschen. Einerseits setzen die meisten Unternehmen für strukturierte Daten SAP ein, andererseits haben die üblichen Microsoft-Produkte einen hohen Verbreitungsgrad bei der Arbeit mit unstrukturiertem Content.

Rob Koplowitz, Analyst bei Forrester: "Vertriebsmitarbeiter springen ständig zwischen unzähligen Anwendungen hin und her."
Rob Koplowitz, Analyst bei Forrester: "Vertriebsmitarbeiter springen ständig zwischen unzähligen Anwendungen hin und her."
Foto: Forrester

Leidtragende dieser Parallelwelten sind die Mitarbeiter, die alle Applikationen bedienen müssen: "Da hantieren Vertriebsmitarbeiter mit SAP CRMCRM, um Kundendaten zu bearbeiten, während sie per Sharepoint-Portal auf Angebote und Verträge zugreifen, mit dem Messenger Kollegen kontaktieren und Web-Konferenz- und andere Browser-Tools bedienen", erläutert Forrester-Analyst Rob Koplowitz: "Sie springen ständig zwischen unzähligen Anwendungen hin und her." Alles zu CRM auf CIO.de

Duet 1.0 hat Erwartungen enttäuscht

Die Idee einer Koppelung ihrer ToolsTools spukte in Walldorf und Redmond schon länger herum und brachte bereits 2005 das Gemeinschaftsprodukt Duet hervor. Doch entweder war zu viel Politik im Spiel oder die technischen Hürden waren zu groß - jedenfalls konnte der erste Wurf nicht überzeugen. Gerüchteweise sollen nur wenige hundert Kunden Duet-Lösungen umgesetzt haben. Schuld an der schwachen Nachfrage sollen vor allem die zu wenigen verfügbaren Szenarien und die starre, kaum anpassbare Architektur gewesen sein. Zu der überschaubaren Zahl an generischen Prozessen zählte etwa eine HR-Erweiterung für Outlook zum schnelleren Bearbeiten von Urlaubsanträgen. Alles zu Tools auf CIO.de

Zwischenzeitlich schien die SAP-Microsoft-Kooperation ganz einzuschlafen. Doch jetzt nehmen beide Unternehmen einen zweiten Anlauf. Herausgekommen ist ein neu konzipiertes Kooperationsprodukt, das unter dem Namen "Duet Enterprise" am 1. Februar offiziell vorgestellt wurde. Zu den wichtigsten Neuerungen gehört die zentrale Positionierung von Sharepoint 2010. Microsofts Middleware-Server für Dokumenten- und Collaboration-Prozesse zeichnet sich durch Anpassbarkeit aus und eignet sich von Haus aus als Mittler zwischen Backend-Systemen und Clients. Somit bringt er alle Voraussetzungen mit, um auch in komplexen SAP-Microsoft-Umgebungen eine Brücke zwischen beiden Welten zu schlagen.

Auch in puncto Client-Flexibilität hat SharepointSharepoint inzwischen einiges zu bieten. Zum einen präsentiert sich der ServerServer seinen Benutzern über den "Haupteingang" immer als Portal und bildet so im Unternehmen den kleinsten gemeinsamen Nenner für den Zugriff auf Informationen und Applikationen. Gleichzeitig baut MicrosoftMicrosoft Sharepoint zunehmend zum Office-Server aus, der die zentrale Anlaufstelle für Microsofts Office-Clients im Unternehmen bildet. Dabei verlagert Microsoft auch immer mehr Funktionen von den Clients auf den Server, mit neuen Erweiterungen wie den Word Automation Services und Excel Services zur automatisierten Dokumenten-Bearbeitung. Alles zu Microsoft auf CIO.de Alles zu Server auf CIO.de Alles zu Sharepoint auf CIO.de

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