Public IT


Automatisierte Grenzkontrollsysteme

Flughäfen bekommen E-Gates

Johannes Klostermeier ist freier Journalist aus Berlin. Zu seinen Spezialgebieten zählen unter anderem die Bereiche Public IT, Telekommunikation und Social Media.
Bis Ende 2014 bekommen vier deutsche Flughäfen 90 E-Gates. Die Ausschreibung gewannen die Bundesdruckerei und Secunet.

Ein Konsortium unter FührungFührung der Bundesdruckerei hat ein europaweites Ausschreibungsverfahren des Beschaffungsamtes des Bundesinnenministeriums für automatisierte Grenzkontrollsysteme an deutschen Flughäfen gewonnen. Alles zu Führung auf CIO.de

Bereits 2008 hatte Secunet im Auftrag des BSI am Flughafen Frankfurt die ersten E-Gates installiert.
Bereits 2008 hatte Secunet im Auftrag des BSI am Flughafen Frankfurt die ersten E-Gates installiert.
Foto: Secunet

Bis Ende 2014 statten die Konsortialpartner Bundesdruckerei (PDF) und Secunet Security Networks die passagierstärksten Flughäfen Frankfurt/Main, München, Düsseldorf und Hamburg mit zunächst 90 sogenannten E-Gates aus. Der Auftrag umfasst Design, Lieferung, Inbetriebnahme, Wartung und Support. Losgehen soll es noch in diesem Jahr. In den kommenden Jahren sollen weitere deutsche Flughäfen wie etwa der neue Hauptstadtflughafen BER folgen.

Versprechen: In 18 Sekunden durch die Grenzkontrolle

Mit dem Einsatz der neuen Lösung lasse sich die Effizienz der Grenzkontrolle bei gleichzeitig hohen Sicherheitsstandards steigern. Für den Reisenden soll sich bei der Nutzung eines E-Gates der Kontrollvorgang auf unter 18 Sekunden verkürzen.

Dabei werde seine Identität sowie die Echtheit und Gültigkeit seines elektronischen Reisedokuments in automatisierten Prozessen überprüft. In den neuen Schleusensystemen prüfen Lesegeräte der Bundesdruckerei in wenigen Sekunden die Echtheit der Reisedokumente. Statt des Grenzbeamten übernimmt ein Kamerasystem den Abgleich des Gesichts mit dem Passbild.

Die zentrale Schnittstelle bildet die Software Secunet Biomiddle, die die Systemkomponenten mit der Benutzeroberfläche der Grenzkontrollbeamten und der Sicherheitsinfrastruktur verbindet.

Auch im BER soll es E-Gates geben. Wenn der Airport denn fertig wird.
Auch im BER soll es E-Gates geben. Wenn der Airport denn fertig wird.
Foto: gmp Architekten, JSK International, Visualisierung: Björn Rolle

Die E-Gates sind eine Weiterentwicklung der von Secunet bereits an den Flughäfen Frankfurt (EasyPASS) und Prag (EasyGO) eingesetzten automatisierten Grenzkontrollsysteme. Der Einsatz der automatisierten Schleusensysteme soll Passagieren, Flughäfen und Bundespolizei mehr Sicherheit und Effizienz bringen.

E-Gartes werden zentral gesteuert und konfiguriert

Ergänzt werden die neuen E-Gates mit einem Hintergrund-Management-System, mit dem alle E-Gates eines Flughafens zentral gesteuert und konfiguriert werden. Weitere Bestandteile sind Monitoring-Systeme für PC-Arbeitsplätze in den Terminals und Dokumentenlesegeräte.

Für die Sicherheit bei der Prüfung der elektronischen Chipinhalte der Pässe ist das Terminal Control Center von Secunet zuständig. Es führt alle kryptographischen Funktionen und das Schlüsselmanagement für die angeschlossenen E-Gates durch. Der Zertifikatsaustausch- und Berechtigungsprozess läuft automatisch im Hintergrund der sichtbaren Grenzkontrolle ab.

„Gemeinsam werden wir in Deutschland die weltweit innovativsten E-Gate-Systeme installieren und damit auch international Maßstäbe setzen", sagte Ulrich Hamann, Vorsitzender der Geschäftsführung der Bundesdruckerei. Und Rainer Baumgart, Vorstandsvorsitzender von Secunet ergänzte: „Gemeinsam unterstützen wir nicht nur die Bundespolizei bei schnelleren Grenzkontrollprozessen, sondern leisten damit einen wichtigen Beitrag zu mehr Sicherheit an den Schengen-Außengrenzen."

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