Coronavirus-Krise

Galeria Karstadt Kaufhof stoppt Mietzahlungen

01.04.2020
Die Warenhauskette Galeria Karstadt Kaufhof hat die Mietzahlungen für alle Warenhäuser, Sporthäuser, Reisebüros und Logistikimmobilien gestoppt.
Galeria Karstadt Kaufhof zahlt ab heute keine Miete mehr.
Galeria Karstadt Kaufhof zahlt ab heute keine Miete mehr.
Foto: Angelina Dimitrova - shutterstock.com

In einem Brief an die Vermieter schrieb das Unternehmen, die wegen der Corona-Pandemie staatlich angeordnete Schließung der Geschäfte lasse dem Unternehmen "keine andere Wahl". Zuvor hatte der "Spiegel" über den Mietstopp berichtet. Ein Unternehmenssprecher wollte sich am Mittwoch nicht dazu äußern.

Vor dem Hintergrund der Pandemie, habe die Geschäftsführung der Galeria Karstadt Kaufhof GmbHGaleria Karstadt Kaufhof GmbH entschieden, "die Miete ab dem 1.4.2020 nicht zu zahlen", heißt es in dem Brief. Dies gelte zunächst für den Zeitraum bis Juni 2020. Wie es danach weiter gehe, werde Galeria Karstadt Kaufhof zu gegebener Zeit entscheiden. Das Unternehmen werde alles daransetzen, "eine neue wirtschaftliche Basis zum nachhaltigen Betrieb unserer Warenhäuser" zu finden. Top-500-Firmenprofil für Galeria Karstadt Kaufhof GmbH

Angeschlagener Warenhauskonzern mitten im Restrukturierungsprozess

Die wegen der Corona-Krise angeordneten Ladenschließungen stellen zurzeit viele deutsche HandelskettenHandelsketten vor große Probleme, weil plötzlich der Umsatz fehlt, die Kosten aber weiterlaufen. Auch andere Einzelhändler und Hersteller wie Adidas, Deichmann und Hennes & Mauritz haben in den vergangenen Tagen bereits die Aussetzung der Mietzahlungen angekündigt und wie im Fall von Adidas auch wieder zurückgenommen. Für Galeria Karstadt Kaufhof ist die Situation allerdings doppelt schwierig. Denn die Krise trifft das angeschlagene Unternehmen mitten in einem Restrukturierungsprozess. Top-Firmen der Branche Handel

Durch die Schließung seiner Warenhäuser verliert das Unternehmen aktuell jede Woche mehr als 80 Millionen Euro Umsatz, wie in Unternehmenskreisen zu erfahren ist. Bereits vor Wochen hatte der Konzern deshalb für weite Teile der Belegschaft Kurzarbeit beantragt. Am Mittwoch sei dies nun auch für die 1.300 Mitarbeiter der Zentrale geschehen, hieß es. Gleichzeitig bemüht sich der Konzern um staatliche Hilfsgelder. Doch erwies sich eine Einigung mit den Banken bislang als schwieriger als erhofft. In Unternehmenskreisen wurde zuletzt geklagt, der Prozess sei bürokratisch und aufwendig. Es koste wertvolle Zeit. (dpa/rs)

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