Die Folgen der Milliarden-Übernahme

IBM will Sun kaufen

Dr. Andreas Schaffry ist freiberuflicher IT-Fachjournalist und von 2006 bis 2015 für die CIO.de-Redaktion tätig. Die inhaltlichen Schwerpunkte seiner Berichterstattung liegen in den Bereichen ERP, Business Intelligence, CRM und SCM mit Schwerpunkt auf SAP und in der Darstellung aktueller IT-Trends wie SaaS, Cloud Computing oder Enterprise Mobility. Er schreibt insbesondere über die vielfältigen Wechselwirkungen zwischen IT und Business und die damit verbundenen Transformationsprozesse in Unternehmen.
IBM erwägt den Kauf von Sun Microsystems. Der Preis soll bei 6,5 Milliarden US-Dollar liegen. Durch die IT-Ehe könnte Big Blue seine Position im Server-Markt stärken und seine Position als Cloud-Computing-Anbieter ausbauen. Die Kunden müssen keine Nachteile befürchten.
Aus Sicht von Forrester-Analyst Stefan Ried wäre die Übernahme von Sun durch IBM sinnvoll. Damit könnte Big Blue seine Position im Server-Markt sowie im Bereich Cloud-Computing stärken.
Aus Sicht von Forrester-Analyst Stefan Ried wäre die Übernahme von Sun durch IBM sinnvoll. Damit könnte Big Blue seine Position im Server-Markt sowie im Bereich Cloud-Computing stärken.

IBM will Sun Microsystems für 6,5 Milliarden US-Dollar kaufen, wie das Wallstreet Journal meldet. Es wäre nach der Übernahme des BI-Anbieters Cognos im vergangenen Jahr für rund fünf Milliarden Dollar die größte Übernahme in der Firmengeschichte.

Management-Fehler führten Sun in die Krise

Über die Meldung konnten sich zunächst die leidgeprüften Sun-Aktionäre freuen. Der Kurs der Sun-Aktie stieg kurzzeitig um fast 80 Prozent auf mehr als 8,80 US-Dollar. Allerdings ist die Aktie immer noch ein Schnäppchen. Zu Zeiten des Internet-Booms notierte das Papier bei einem Höchststand von 260 Dollar.

Nach dem Platzen der Dotcom-Blase ging es mit Sun stetig bergab. Verantwortlich für die Probleme waren unter anderem falsche Management-Entscheidungen wie das WSJ unter Berufung auf Kunden, frühere Sun-Verantwortliche und Analysten berichtet.

Potenzieller Übernahmekandidat

"Von den Rückschlägen in den letzten Jahren hat sich das Unternehmen nie richtig erholt", erklärt Dr. Stefan Ried, Analyst beim US-Marktforscher Forrester Research. Dem WSJ zufolge hat sich Sun in den vergangenen Monaten mehreren Technologie-Firmen zum Kauf angeboten, darunter dem IBM-Rivalen HPHP. Dieser habe jedoch das Angebot abgelehnt. Für diese Version spräche, dass Sun erst vor kurzem mit HP eine OEM-Partnerschaft für das Betriebs-System Solaris geschlossen hat, das künftig für die gesamte HP-Proliant-Produktreihe eingesetzt werden soll. Alles zu HP auf CIO.de

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