Retail IT


Getränkemarkt-Kette Trinkgut hat sich neu vernetzt

Konvergenz in Kommunikation und Logistik

02.01.2007
Im hart umkämpften Getränkeeinzelhandel entscheidet die clevere Lagerhaltung ebenso über den Erfolg wie die Präzision der Lieferprozesse. Trinkgut, die größte Getränkemarktkette in Nordrhein-Westfalen, rüstete das Logistikzentrum in Hamm daher mit einem konvergenten Netzwerk aus, das sich zur IP-Telefonie ebenso eignet wie zur mobilen Datenkommunikation der Gabelstapler-Terminals mit dem Lagerverwaltungs- und Warenwirtschaftssystem.

Trinkgut rechnet in Hamm mit einem jährlichen Umschlag von nahezu 35 Millionen Getränkekästen. Deshalb entschied sich die Getränkemarktkette für ein konvergentes Netzwerk an diesem neuen Logistik-Standort. Das Netz verzahnt auf Basis des Internet Protocol (IP) sämtliche Informationsströme, sodass sich neben PC-Daten und Telefongesprächen jegliche Form digitaler Information übermitteln lässt.

Über das drahtlose Netzwerk übertragen die Gabelstaplerfahrer jede Warenbewegung mit mobilen Handheld-Terminals an das Lageverwaltungs- und Warenwirtschaftssystem. Das Wireless LAN ermöglicht auch mobile Telefonate in der Lagerhalle und dem umliegenden Gelände.

Das Rückgrat der konvergenten Netzwerk-Infrastruktur bildet ein redundant ausgelegter Backbone aus zwei modular aufgebauten Switches der Serie Cisco Catalyst 4500, an welche neun Access Switches Cisco Catalyst 3560 per Glasfaserleitung angeschlossen sind. Die Arbeitsplätze und Basisstationen für das Wireless LAN sind per Kupferkabel angebunden. Insgesamt decken 72 Access Points vom Typ Cisco Aironet 1242 das 150.000 Quadratmeter große Firmengelände lückenlos ab.

Derzeit werden die Funkbasisstationen über das Lightweight Access Point Protocol an drei Wireless LAN Controller Cisco 4402 angeschlossen. Ein einzelner Cisco 4402-Controller steuert bis zu 50 Access Points. Dennoch sind in Hamm drei statt zwei solcher Geräte installiert: Fällt einer der drei Controller aus, finden die Access Points über das Netzwerk automatisch einen anderen, was das gesamte Wireless LAN vor Ausfällen schützt. Die Implementierung der neuen Technologie übernahm der Integrator xevIT aus dem badischen Ettlingen.

Für die Zukunft hält sich Trinkgut weitere Optionen offen, um die Kommunikations- und Logistikprozesse durch zusätzliche Anwendungen zu verbessern. Mittelfristig steht die Anbindung der Getränkemärkte per VPN (Virtuelle Private NetzwerkeNetzwerke) auf der Agenda, womit sich die Geschäftsprozesse zwischen Groß- und Einzelhandel enger integrieren lassen. Auch wenn das Thema RFID (Radio Frequency Identification) in der Getränkebranche noch in weiter Ferne scheint, ist das Netzwerk von Trinkgut schon jetzt für den Einsatz dieser innovativen Identifikations-Technologie gerüstet. Alles zu Netzwerke auf CIO.de

Bernhard Schoon, Fachjournalist in München.

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