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Holtzbrinck, Rheinische Post und Girardet gründen gemeinsames Unternehmen

Medienkonzerne verschmelzen ihre IT-Töchter

14.02.2008
Von Nicolas Zeitler
Die Medienunternehmen Holtzbrinck, Rheinische Post und der Girardet-Verlag wollen ihre IT-Töchter zu einem gemeinsamen Dienstleister zusammenführen. Die neue Gesellschaft mit Sitz in Düsseldorf soll bis Mitte April gegründet werden. Das Kartellamt muss der Fusion noch zustimmen.

Bisher haben die Verlage jeweils eigene Tochterfirmen für IT-Dienstleistungen. Die Verlagsgruppe Georg von Holtzbrinck lässt diese Services von der Circ IT erbringen, für die Mediengruppe Rheinische Post und den Verlag W. Girardet ist die RB Presse-Data tätig. Beide Dienstleister haben ihren Sitz in Düsseldorf. Dort soll auch das neue gemeinsame Unternehmen mit dem Namen "Circ IT - Medientechnologie und Service GmbH & Co. KG" ansässig sein. Die bisherigen Service-Töchter werden darin zu gleichen Anteilen eingebracht. Das neue Unternehmen wird 120 Mitarbeiter beschäftigen. Es soll keinen Arbeitsplatzabbau geben. Leiten sollen die neue Gesellschaft die bisherigen Geschäftsführer von Circ IT und RB Presse-Data, Andreas Bossecker und Kay Holzkamp.

Die neue Gesellschaft wird nach Angaben der Fusionspartner alle verlagsspezifischen IT-Anforderungen abdecken, die in Medienhäusern benötigt werden. Dazu zählen Infrastruktur, Druckvorstufe (Prepress), kaufmännische Verlagsanwendungen und Online-Dienste. Beide Häuser bündeln damit ihre jeweiligen Stärken. Laut Holzkamp bringt Presse-Data vor allem seine Kompetenz im Prepress-Bereich ein. Circ IT hingegen trägt mit seiner Erfahrung bei Online-Diensten zum Leistungsspektrum des neuen Unternehmens bei. "Wir haben viele Portale gebaut und betreuen einige davon auch, etwa für das Handelsblatt", so Geschäftsführer Andreas Bossecker.

Was die IT-Systeme angeht, gibt es bei Circ IT und RB Presse-Data schon große Übereinstimmungen. "Wir setzen beide stark auf SAP-Applikationen", sagt Bossecker. Unterschiede gibt es indes unter anderem bei den eingesetzten Redaktionssystemen.

Wegen der Größe der beteiligten Unternehmen muss das Kartellamt den Zusammenschluss genehmigen. Am 21. Januar wurde die geplante Fusion dort angemeldet. Grünes Licht von der Behörde erwarten die Beteiligten laut Presse-Data-Chef Holzkamp bis Ende Februar. Bis Anfang oder Mitte April soll der neue Dienstleister dann gesellschaftsrechtlich unter Dach und Fach sein. Wann das fusionierte Unternehmen schließlich seinen Betrieb aufnimmt, ist noch nicht abzusehen.

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