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Akhavan soll Pauly-Nachfolger werden

Neue Spekulationen um T-Systems-Verkauf

Werner Kurzlechner lebt als freier Journalist in Berlin und beschäftigt sich mit Rechtsurteilen, die Einfluss auf die tägliche Arbeit von Finanzentscheidern nehmen. Als Wirtschaftshistoriker ist er auch für Fachmagazine und Tageszeitungen jenseits der IT-Welt tätig.
Die Deutsche Telekom AG hat anscheinend das Tempo bei der Partnersuche für ihre Geschäftskunden-Tochter T-Systems erhöht. Nach dem Rücktritt des Sparten-Chefs Lothar Pauly gewährt das Unternehmen nun auch Finanzinvestoren wie Cerberus Einblick in die Bücher von T-Systems. Bereits in den nächsten Wochen sollen die Verkaufsgespräche beginnen.

Der Rücktritt des möglicherweise in die Korruptions-Affäre von Siemens verstrickten Pauly war kaum einen Tag alt, da heizten am Wochenende Informationen "aus Unternehmenskreisen" die Gerüchte-Küche an. Das Magazin "Focus" meldete vorab, Cerberus gelte als Favorit für zumindest eine Teilübernahme. Eine jener Firmen also, die Kritiker als "Heuschrecken" schelten. Erst kürzlich streckte Cerberus erfolgreich die Fühler nach der Daimler-Tochter Chrysler aus.

Zerschlagung von T-Systems - zur Freude eines kaltschnäuzigen Finanz-Imperiums? Mitnichten, warfen andere, ebenfalls "aus Kreisen" unterrichtete MedienMedien ein. Nach wie vor suche der Bonner Konzern den Partner für T-Systems in der eigenen Branche. Die besten Karten habe die texanische Electronic Data Systems Corporation, kurz EDS. Des Weiteren fiel der Name Capgemini. Top-Firmen der Branche Medien

Noch im März hatte es jede Menge Tamtam um einen möglichen Einstieg des indischen Unternehmens Tata gegeben. Als Interessenten wurden seinerzeit auch IBM und Atos Origin genannt. Viele Namen also -und großes Rätselraten. Weil Telekom zu den Spekulationen beharrlich schweigt, bleibt an Fakten wenig festzuhalten. Klar scheint: Der Konzern hat eine überschaubare Zahl von Kandidaten auserwählt und gewährt diesen in den kommenden Wochen intimeren Einblick in die Zahlen seiner Service-Sparte.

Es ist im Moment also genauso wie beim FC Bayern, den Telekom-Tochter T-Com als Sponsor unterstützt. Über den künftigen T-System-Partner diskutiert die Branche nicht anders als Fans und Berichterstatter, die sehnlichst auf die Präsentation der Neuzugänge warten. Vielleicht entpuppen sich in beiden Fällen just die Namen als die richtigen, die seit Wochen in aller Munde sind. Das Gerücht EDS jedenfalls erscheint Insidern keineswegs so neu, wie es die Publikums-Presse verkauft. Und diese Partner könnten sich gut ergänzen, glaubt Matthias Kraus, Research Analyst von IDC Central Europe.

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