Analysten sehen angeblich geplanten Einstieg der Inder skeptisch

Tamtam um Tata und T-Systems

Christiane Pütter ist Journalistin aus München.
Der indische Konzern Tata plant seinen Einstieg bei T-Systems - diese Nachricht sorgt für ordentlich Tamtam in der Branche. Außerdem gelten IBM und Atos Origin als Interessenten. Analysten kommentieren die Meldungen skeptisch. Und T-Systems sagt gar nichts.

Schon vor der Cebit hatten sich Telekom-CEO René Obermann und T-Systems-Chef Lothar Pauly auf Partnersuche für T-Systems begeben. Und dabei ein großes Fass aufgemacht: Die Telekom-Tochter habe das Zeug zum europäischen Player, der sich in allen wichtigen Märkten an die Spitze setzt. Nachdem nun die indische Tata sowie IBMIBM und Atos Origin vor der Tür stehen sollen, gibt sich T-Systems kühl. Ein Pressesprecher erklärt lediglich, man werde sich nicht an Spekulationen beteiligen. Alles zu IBM auf CIO.de

Das ist auch gut so, meinen Analysten. Sie scheinen das Ganze eher für ein Gerücht zu halten - denn der angeblich geplante Einstieg bei T-Systems sei für die Inder wenig sinnvoll. Dass die Unternehmen aus dem Subkontinent versuchen, in Kontinental-Europa Fuß zu fassen, ist zwar nicht zu übersehen. Doch eine Übernahme oder ein Merger sei kaum der richtige Schritt.

So weist Christophe Chalons von Pierre Audoin Consultants auf die mehreren zehntausend Mitarbeiter in Deutschland hin, über die Tata im Fall des Falles zu entscheiden hätte. "Und worin liegt denn der Vorteil der Inder? Dass sie günstigere Arbeitskräfte haben", sagt er. Katharina Grimme von Ovum ergänzt: "Die Erfahrung hat gezeigt, dass Firmen aus so verschiedenen Kulturkreisen mit ihren so unterschiedlichen Organisationsstrukturen nur schwer zusammenwachsen."

T-Systems sollte seine Probleme intern angehen

Katharina Grimme sieht T-Systems mit seinen derzeitigen Problemen ohnehin als "ein gewisses Risiko" für einen Partner. Mit Blick auf SIS - nach schmerzvoller Umstrukturierung nun wieder auf vielversprechendem Weg - hält sie es für sinnvoller, erst einmal daran zu arbeiten, die Schwierigkeiten intern in den Griff zu bekommen.

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