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Anbieter sehen Sparpotenziale zu optimistisch

Offshoring kann Wachstum steigern

15.06.2005
Von Dorothea Friedrich
Die Verlagerung von Geschäftsprozessen ins Ausland führt nicht zwangsläufig zum Abbau von Arbeitsplätzen in Deutschland. Das gilt für die IT und den Dienstleistungsbereich. Sie bietet sogar die Chance zu mehr Wachstum, weil im eigenen Land die Produktivität der Unternehmen steigt. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie von Deutsche Bank Research und des Bundesverbands Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien (Bitkom).

Demnach werden hierzulande die Folgen von Offshoring für den Arbeitsmarkt erheblich überschätzt. Mehr als die Hälfte der Unternehmen, die bisher Geschäftsaktivitäten ausgelagert haben, gaben an, dass ihre Mitarbeiterzahl unverändert sei. Auf die kommenden fünf Jahre gesehen, ergibt sich jedoch ein anderes Bild.

Ein Drittel geht davon aus, dass die Zahl der Beschäftigten sinkt. Ein Fünftel schätzt, dass der Personalabbau sogar weit mehr als fünf Prozent betragen wird. Ein weiteres Drittel glaubt, dass die Beschäftigtenzahl unverändert bleibt. Ein Drittel rechnet gar mit einem Anstieg der Mitarbeiterzahl um fünf und mehr Prozent. Allerdings machten sie keine Angaben, in welchen Bereichen sie mit Personalsteigerungen rechnen.

Nachzügler Deutschland

Anders als etwa in den USA, hat in Deutschland die Nachfrage nach Offshoring-Angeboten relativ spät eingesetzt. Über ein Drittel der Befragten hat erst zwischen 1996 und 2003 mit der Auslagerung von Geschäftsprozessen begonnen. Auf der Anbieterseite haben dagegen 30 Prozent eine mehr als zehnjährige Erfahrung.

Im Gegensatz zur landläufigen Meinung sind es nicht nur Großunternehmen, die auslagern oder Dienstleistungen anbieten. Sowohl auf Anbieter- als auch auf Kundenseite gehört die Mehrheit dem Mittelstand an. Mehr als zwei Drittel der befragten Firmen beschäftigen 250 oder weniger Mitarbeiter.

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